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Becksmann, Ernst; Richter, Wolfgang; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1939, 6. Abhandlung): Die ehemalige Neckarschlinge am Ohrsberg bei Eberbach in der oberpliozänen Entwicklung des südlichen Odenwaldes — Heidelberg, 1939

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https://doi.org/10.11588/diglit.43764#0084
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Adolf Strigel: Zur Tektonik

geröllführendem Kristallsandstein und darüber nochmalige Ge-
hängeverflachung (Gewann Fronwald; hier Kugelhorizont ver-
einzelt nachweisbar).
Der gleiche Verwurf setzt unterhalb Eberbach über den Neckar
und ist auf beiden Talseiten durch verschiedene Höhenlage der
Buntsandsteinhorizonte gut erkennbar. Am linken Ufer zeigt ein
Steinbruch an der Straße nach Pleutersbach (gegenüber „Ham-
mer“) im Niveau der Straße zerrütteten Pseudomorphosensand-
stein, während östlich davon nahe dem Waldrande smq noch
bis weit hinauf am Hang nachweisbar ist (Nordhang des Bocks-
berges, etwa bis 203,7 m). Die hier abgesunkene Scholle steigt
bis zum gegenüberliegenden Ufer schwach an. An der Ausmün-
dung des Gammelsbachtales beim „Hammer“ finden wir den
besten Aufschluß des EcK’schen Horizontes, stark verwitterte mürbe
Sandsteine, durch Mangel an Bankung, unregehnäße Klüftung
und rundliche Abwitterungsformen gekennzeichnet5 6), hier außer-
dem in unmittelbarer Nähe der Verwerfung schwach nach N ge-
neigt und anscheinend etwas zerrüttet. Die Heraushebung des
EcK’schen Horizontes östlich der Verwerfung ist in der NO-Rich-
tung im Walde längs des Fußwegs zur Felsenquelle leicht erkennt-
lich. Noch tiefer ist im S, im Pleutersbachtal, der kleine Graben von
Allemühl, der im Bereich des eingebrochenen oberen Buntsandsteins
eine liebliche Talweitung hervorruft, abgesunken. Zerstreute Blöcke
von Chirotheriensandstein (weiße Quarzsandsteine), u. a. im Bach-
bett am Waldrand östlich Unter-Allemühl, bezeichnen das Niveau
der Absenkung. Ein Blick von der Höhe der Straße Schwanheim-
Eberbach nördlich des steinernen Kreuzes auf den modellartig
zu Füßen liegenden Graben ist sehr lehrreich.
Andere Lagerungsstörungen des Buntsandsteins auf Bl. Eber-
bach haben zu der vorliegenden Untersuchung keine Beziehung.
Die Gestein ei m Liegenden desBuntsandsteins sind
zwar z. Zt. nirgends aufgeschlossen, aber aus einer Reihe von
Bohrungen und aus früher vorhandenen Aufschlüssen bekannt
geworden. Im Rahmen einer tektonischen Untersuchung ist eine
Betrachtung ihrer Lagerung unerläßlich. Wir beginnen im Norden.
Im großen Bruch nördlich der Odinwerke (Terrainhöhe 130m)b)
5) Vergl. Abb. 2, Tafel I in Erl. Bl. Eberbach; der Aufschluß erinnert
an gleichartige in der näheren Umgebung der Stadt Heidelberg (Graim-
bergweg, Straßendurchbruch südlich Molkenkur, oberer Philosophenweg).
6) Geol. Spezialk. nördl. Ohrsberg bei „Fbr“ B roter Kreis.
 
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