V.
Pollenanalytische Untersuchung der humosen
Tonlinse in den Eberbacher Schichten.
(Mit einem Diagramm).
Von
E. Oberdörfer in Karlsruhe.
Die pollenanalytische Untersuchung der humosen Tonlinse
aus dem oberen Teil der „Eberbacher Schichten“ in der alten
Neckarschlinge am Ohrsberg bei Eberbach im Odenwald wurde
zunächst an Hand einiger Stichproben vorgenommen, deren Lage
zueinander nicht bekannt war. Da das Material sich als ver-
hältnismäßig reich an gut erhaltenen Pollen, insbesondere Fichte
(Picea), Kiefer (JPinus sz’/zzes/rzs-Typ) und Birke (Betula albet coli.)
erwies, wurde in der Folgezeit noch ein vollständiges Profil in
drei Spektren (mit je 50 ausgezählten Pollen) analysiert, was zu
dem in Abb. 1 wiedergegebenen Bild führte.
Auch ohne jede Kenntnis der geologischen Lagerung läßt sich
bei dessen Betrachtung sofort erkennen, daß eine postglaziale
Bildungszeit nicht in Frage kommen kann. Wir stehen ja vor der
merkwürdigen und immer noch nicht ganz geklärten Tatsache,
daß in Europa nirgends, selbst nicht in der frühen Nacheiszeit,
Kiefer und Fichte gleichzeitig das Feld beherrschen; ganz im
Gegensatz zur heutigen eurasiatischen Waldgürtelung des hohen
Nordens! —
Es steht also von vornherein fest, daß nur ein pleistozänes
oder tertiäres Diagramm vorliegen kann. Da die geologischen
0 Siehe erste und zweite Abhandlung dieses Heftes 2 der Beiträge
zur Geologie und Paläontologie des Tertiärs und des Diluviums in der
Umgebung von Heidelberg. (= Sitzungsberichte d. Heidelberger Akademie
der Wissenschaften, math.-naturw. Klasse, 1939, 6. Abhandlung.)
2) F. Heller, Die Bärenzähne aus den Ablagerungen der ehemaligen
Neckarschlinge bei Eberbach im Odenwald. Sitzungsber. der Heidel-
berger Akademie d. Wiss., math.-naturw. Klasse, 1938, 7. Abh. (= Diese
Beitr. H. 3)
Pollenanalytische Untersuchung der humosen
Tonlinse in den Eberbacher Schichten.
(Mit einem Diagramm).
Von
E. Oberdörfer in Karlsruhe.
Die pollenanalytische Untersuchung der humosen Tonlinse
aus dem oberen Teil der „Eberbacher Schichten“ in der alten
Neckarschlinge am Ohrsberg bei Eberbach im Odenwald wurde
zunächst an Hand einiger Stichproben vorgenommen, deren Lage
zueinander nicht bekannt war. Da das Material sich als ver-
hältnismäßig reich an gut erhaltenen Pollen, insbesondere Fichte
(Picea), Kiefer (JPinus sz’/zzes/rzs-Typ) und Birke (Betula albet coli.)
erwies, wurde in der Folgezeit noch ein vollständiges Profil in
drei Spektren (mit je 50 ausgezählten Pollen) analysiert, was zu
dem in Abb. 1 wiedergegebenen Bild führte.
Auch ohne jede Kenntnis der geologischen Lagerung läßt sich
bei dessen Betrachtung sofort erkennen, daß eine postglaziale
Bildungszeit nicht in Frage kommen kann. Wir stehen ja vor der
merkwürdigen und immer noch nicht ganz geklärten Tatsache,
daß in Europa nirgends, selbst nicht in der frühen Nacheiszeit,
Kiefer und Fichte gleichzeitig das Feld beherrschen; ganz im
Gegensatz zur heutigen eurasiatischen Waldgürtelung des hohen
Nordens! —
Es steht also von vornherein fest, daß nur ein pleistozänes
oder tertiäres Diagramm vorliegen kann. Da die geologischen
0 Siehe erste und zweite Abhandlung dieses Heftes 2 der Beiträge
zur Geologie und Paläontologie des Tertiärs und des Diluviums in der
Umgebung von Heidelberg. (= Sitzungsberichte d. Heidelberger Akademie
der Wissenschaften, math.-naturw. Klasse, 1939, 6. Abhandlung.)
2) F. Heller, Die Bärenzähne aus den Ablagerungen der ehemaligen
Neckarschlinge bei Eberbach im Odenwald. Sitzungsber. der Heidel-
berger Akademie d. Wiss., math.-naturw. Klasse, 1938, 7. Abh. (= Diese
Beitr. H. 3)