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Heller, Florian; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1939, 8. Abhandlung): Neue Säugetierfunde aus den altdiluvialen Sanden von Mauer a. d. Elsenz — Heidelberg, 1939

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https://doi.org/10.11588/diglit.43766#0015
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Kleinsäugerreste von Mauer
Die vor einigen Jahren vorgenommene Untersuchung der Wühl-
mausreste der Mosbacher Sande (Heller 1933) ergab ein über-
wiegendes Vorkommen von Arvicolci mosbachensis und Arvicolci
greenii’, daneben fanden sich auch einige Reste von Microtus-
und Pitymys-Arten. Nicht aber konnten bisher in Mosbach Reste
irgendwelcher wurzelzähniger Formen, wie Dolomys oder gar
Mimomys, nachgewiesen werden. Meiner Meinung nach ist dies
durchaus kein Zufall. Wenn in dem spärlichen Material aus den
Mauerer Sanden allein drei Molaren wurzelzähniger Wühlmäuse
gefunden wurden und auch die Auszählung der viel zahlreicheren
Schneidezahnfragmente unter 36 Resten nur vier von Arvicola-
Arten ergab, so bedeutet dies, daß zur Zeit der Ablagerung der
Mauerer Sande die Vertreter der Gattung Arvicolci, die verhält-
nismäßig spät auftritt, viel seltener waren als die übrigen Wühl-
mäuse. Bei den wesentlich günstigeren Erhaltungsbedingungen
in den Mosbacher Sanden, die ja eine unvergleichlich größere
Anzahl von AryzcoZcz-Resten geliefert haben, wäre zu erwarten,
daß auch Reste von Dolomys nachgewiesen werden könnten. Aus
der Tatsache, daß dies bisher noch nicht möglich war, muß ge-
folgert werden, daß zur Zeit der Ablagerung der Mosbacher
Sande die Dolomys-Arten in unserem Gebiet entweder schon
ganz ausgestorben waren oder nur noch als vereinzelte Relikte
auf traten.
Wenn man weiter berücksichtigt, daß auch in der Großfauna
der Mosbacher Trogontherii-Schichten jene Formen fehlen, die
heute allgemein als „Pliozänrelikte“ angesprochen werden, so
bleibt nur der Schluß übrig, daß die Mosbacher Hauptfauna ent-
schieden jünger sein muß als die von Mauer. Damit kommen wir
für die Mauerer Ablagerungen auf ein Alter, das als vor-günz-
mindelinterglazial anzusprechen ist. Die von Soergel (1933, S. 332)
auf Grund der Gliederung des Deckschichtenprofils vertretene
Auffassung, daß nach dem heutigen Stande unserer geologischen
und faunistischen Kenntnisse und Erfahrungen die Mauerer Sande
nur der Günz II—Mindel I—Zwischeneiszeit zugewiesen werden
können, bedarf also einer kleinen Korrektur. Bereits an einer
anderen Stelle (Heller 1938, b) gab ich der Vermutung Ausdruck,
die Mauerer Sande könnten mehr den oberen Partien der unteren
Mosbacher Ablagerungen entsprechen, also einem späteren Abschnitt
der Günz-Eiszeit angehören, und ihre Fauna würde sich zwischen
die Meridionalis- und Mosbacher Haupt-, d.h.Trogontherii-Fauna ein-
 
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