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Achelis, Johann Daniel [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1939, 9. Abhandlung): Über die gruppenspezifische Substanz A aus Harn: 4. Mitteilung über die Blutgruppe A des Menschen — Heidelberg, 1939

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https://doi.org/10.11588/diglit.43767#0011
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Über die gruppenspezifische Substanz A aus Harn
Die aus 100 1 Harn erhaltenen 220 g X werden in 450 ccm
Wasser gelöst. Dabei fällt ein in Wasser unlöslicher kristalliner
Rückstand aus, von dem abgeschleudert wird. Die braune Lösung
wird im ScHLEiCHER-ScHüLL-Rührdialysator gegen fließendes Lei-
tungswasser dialysiert; als Membranen finden Pergamenthülsen
der Schamotte-Fabrik Annawerk, Oeslau b. Coburg, Verwendung.
Die Gesamtflüssigkeit wird auf zwei Hülsen verteilt. Nach drei
Tagen ist der größte Teil der dialysierbaren Stoffe entfernt, wäh-
rend die gesamte wirksame Substanz zurückbleibt. Die Innen-
flüssigkeit der Hülsen steigt dabei auf etwa 800 ccm Volumen
an. Die dialysierte Lösung aus zwei Hülsen wird im Vakuum auf
dem Wasserbad soweit wie möglich eingeengt und vom aus-
gefallenen Niederschlag abgeschleudert. Der Rückstand wird mit
wenig Wasser gewaschen, die Waschflüssigkeit mit dem Kon-
zentrat vereint und diese Lösung in die zehnfache Menge ab-
soluten Aethanols eingerührt. Die wirksame Substanz fällt dabei
in feinen Flocken aus. Nach dem Absitzen wird der überstehende
Alkohol abgesaugt, der Niederschlag abgeschleudert, mit Alkohol
gewaschen und im Exsikkator über Calciumchlorid sogleich ge-
trocknet. Man erhält ein hellbraunes Pulver. Die Menge aus 100 1
Mischharn beträgt 25—30 g. 15 y dieser Substanz hemmen die
Schafbluthämolyse vollständig. Das Produkt führt die Bezeich-
nung XD.
3. Aufarbeitung von Xd mit basischem
Bleiacetat.
Aus der wässerigen Lösung von Xd lassen sich durch Schwer-
metallsalze sowie durch Tannin und Phosphorwolframsäure reich-
liche Mengen an unwirksamen Begleitstoffen fällen. Am günstig-
sten erwies sich dabei die Verwendung von basischem Bleiacetat.
Zu der schwarzbraunen Lösung von 25 g Xd in 500 ccm
Wasser werden ohne Rücksicht auf Ungelöstes unter gutem Rüh-
ren 15 ccm einer 12,5-prozentigen Lösung von basischem Blei-
acetat gegeben. Es fällt dabei sehr viel schmutzig-grauer Nieder-
schlag, der durch Schleudern abgetrennt und mit 100 ccm 1-pro-
zentiger basischer Bleiacetatlösung gewaschen wird. Beide Flüssig-
keiten werden vereinigt und unter gutem Rühren mit Alkohol
versetzt, bis der Gehalt an diesem 45 °/0 beträgt. Dabei flockt
ein voluminöser weißer Niederschlag aus, der abgeschleudert
und gesammelt wird. Er enthält 10—15 % der wirksamen Sub-
 
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