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Achelis, Johann Daniel [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1939, 9. Abhandlung): Über die gruppenspezifische Substanz A aus Harn: 4. Mitteilung über die Blutgruppe A des Menschen — Heidelberg, 1939

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https://doi.org/10.11588/diglit.43767#0018
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18

Karl Freudenberg und Hans Molter:

beschrieben. Wir haben früher die eben wahrnehmbare Hämo-
lyse-Hemmung zur Grundlage unserer Wertbestimmung gemacht,
sind jedoch dann dazu übergegangen, die Wirksamkeit unserer
Präparate nach der vollständig gehemmten Hämolyse zu be-
stimmen. Diese neue Basis ist insbesondere für Harnpräparate
von einschneidender Bedeutung. Es ist charakteristisch für die
aus Harn dargestellten Präparate, daß für die Erzeugung der voll-
ständigen Hemmung etwa 50 mal mehr Wirkstoff nötig ist als
für die Herbeiführung einer eben wahrnehmbaren Hemmung. Im
Testbild zeigt sich dies an einem kontinuierlichen Übergang von
Null (d. h. vollständig gehemmter Hämolyse) über die Zwischen-
stufen Spur, schwach, mäßig, stark, fast komplett zu kompletter
Hämolyse (0, 0, 0, sp, sch, m, st, fc, c). Im Gegensatz hierzu zeich-
nen sich Präparate aus Pepsin durch besondere Schärfe und
Stabilität aus, das heißt, wir beobachten hier als Testbild vollständig
gehemmte Hämolyse, spurenweise gehemmte, fast komplette und
komplette Hämolyse (0, 0, 0, sp, fc, c, c, c, c). Eine theoretische
Betrachtung hierüber findet sich in der 3. Mitteilung auf Seite 10.
Praktisch ergab sich insbesondere eine bessere Reproduzierbar-
keit und außerdem vor allem die Tatsache, daß die Wirksamkeit
verschiedener Materialien ohne weiteres nur mittels der stabilen
Hemmung verglichen werden kann. Während bei den Harnpräpa-
raten, wie erwähnt, die Substanzmengen, die zur eben wahrnehm-
baren und zur vollständigen Hemmung nötig sind, im Verhältnis
1:50 stehen, beträgt bei den Pepsinpräparaten dieses Verhältnis
1 :10. Wenn also z. B. x/10 y eines Harnpräparates in 1.25 ccm
stabile Hemmung verursacht, so läßt sich von diesem Präparat
ohne weiteres noch 1/500 y durch eben wahrnehmbare Hemmung
nachweisen. Dementsprechend sind unsere früher mitgeteilten
Wirksamkeitsangaben beim Vergleich mit diesen Produkten zu
reduzieren. Die Ausführung des Testes wird in der später fol-
genden 5. Mitteilung beschrieben.
Die dargestellten Präparate stammen alle aus Mischharn, also
aus Harn, der auch noch B- und Null-Substanzen enthält. Für
die B-Substanz liegt in der Agglutinationshemmung ein Erkennungs-
verfahren vor. Es war deshalb interessant, das Schicksal der B-
Substanz im Verlaufe der Anreicherungsarbeiten zu verfolgen.
Wir prüften daher sämtliche Präparate der verschiedenen Auf-
arbeitungsstufen sowie die abgetrennten Verunreinigungen von der
Stufe der Blei-Alkoholfraktionierung ab auf ihren Gehalt an B-
 
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