34
F. Eichholtz u. W. Sertel: Chemie und
Tabelle 2.
Wirkung von 25 ccm Heidelberger Sole.
Gesamtausscheidungen von:
| Versuch
Wasser
Chloriden
Harnsäure
Allantoin
.s
2 ÖD
oH
> CM
.s
'S öJ3
ö CM
N
CD
Sh
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2
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S 013
1h
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1
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3
3
4
470
480
675
580
455
380
655
810
610
490
(3 Ta-
ge)
—20%
+ 36%
+20%
+ 5%
+ 7%
42
1081
2249
494
1998
136
2365
1681
1905
2848
+224%
+119%
- 25%
+285%
+ 43%
56,6
(iTag)
28,5
61.4
98,9
37.4
45.1
45.2
102,6
109,6
40,5
(3 Ta¬
ge)
-20%
+ 58%
+ 67%
+ H%
+ 8%
338
190
365
313
207
255
344
527
378
342
-25%
+ 81%
+44%
+ 21%
+ 65%
Im Einzelnen ist zu sagen, daß unter bestimmten Bedingungen,
die sich noch nicht voll übersehen lassen, auf Heidelberger Sole
eine starke Diurese eintreten kann. In anderen Fällen fehlt
diese Diurese völlig, oder es tritt sogar — wie bei allen rein
osmotisch wirksamen Salzen üblich — eine Diuresehemmung ein.
Verständlich werden diese wechselnden Werte auch durch die
Arbeiten von Brüll und Eichholtz 34), die den Nachweis führten,
daß am hypophysenlosen Tier der Komplex Ca—K eine starke
Diurese auslöst, während dies am intakten Tier nicht der Fall
zu sein braucht. Die Diurese steht also — wie auch Verney und
Janssen annehmen — unter der Einwirkung der Hypophyse, und
je nach dem Tätigkeitszustand dieser inneren Drüse dürfen wir
erwarten, daß Diurese eintritt oder nicht.
Im Rahmen dieser in Tabelle 2 aufgeführten Versuchsserie
scheint der Versuch Nr. 2 zunächst unverständlich. Man muß in-
dessen berücksichtigen, daß dieses Tier sich in einem Zustande
schwersten Kochsalz- bzw. Chloridhungers befand. Das wird ver-
anschaulicht durch die fast völlige Retention der zugeführten
Chloride. Da das Tier mit 25 ccm Heidelberger Sole 1,212 g CI,
bzw. umgerechnet auf Kochsalz, ungefähr 2,0 NaCl erhalten hatte,
scheint demgegenüber die Mehrausscheidung von nicht einmal
100 mg NaCl völlig bedeutungslos.
Es ist verständlich, daß unter solchen Umständen die Wirkung
der Heidelberger Sole eine andere ist. Aus diesem Grunde haben
34) L. Brüll und F. Eichholtz, Proc. Royal Soc. B. a. in 9) a. O.
F. Eichholtz u. W. Sertel: Chemie und
Tabelle 2.
Wirkung von 25 ccm Heidelberger Sole.
Gesamtausscheidungen von:
| Versuch
Wasser
Chloriden
Harnsäure
Allantoin
.s
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(3 Ta-
ge)
—20%
+ 36%
+20%
+ 5%
+ 7%
42
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2249
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136
2365
1681
1905
2848
+224%
+119%
- 25%
+285%
+ 43%
56,6
(iTag)
28,5
61.4
98,9
37.4
45.1
45.2
102,6
109,6
40,5
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-20%
+ 58%
+ 67%
+ H%
+ 8%
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-25%
+ 81%
+44%
+ 21%
+ 65%
Im Einzelnen ist zu sagen, daß unter bestimmten Bedingungen,
die sich noch nicht voll übersehen lassen, auf Heidelberger Sole
eine starke Diurese eintreten kann. In anderen Fällen fehlt
diese Diurese völlig, oder es tritt sogar — wie bei allen rein
osmotisch wirksamen Salzen üblich — eine Diuresehemmung ein.
Verständlich werden diese wechselnden Werte auch durch die
Arbeiten von Brüll und Eichholtz 34), die den Nachweis führten,
daß am hypophysenlosen Tier der Komplex Ca—K eine starke
Diurese auslöst, während dies am intakten Tier nicht der Fall
zu sein braucht. Die Diurese steht also — wie auch Verney und
Janssen annehmen — unter der Einwirkung der Hypophyse, und
je nach dem Tätigkeitszustand dieser inneren Drüse dürfen wir
erwarten, daß Diurese eintritt oder nicht.
Im Rahmen dieser in Tabelle 2 aufgeführten Versuchsserie
scheint der Versuch Nr. 2 zunächst unverständlich. Man muß in-
dessen berücksichtigen, daß dieses Tier sich in einem Zustande
schwersten Kochsalz- bzw. Chloridhungers befand. Das wird ver-
anschaulicht durch die fast völlige Retention der zugeführten
Chloride. Da das Tier mit 25 ccm Heidelberger Sole 1,212 g CI,
bzw. umgerechnet auf Kochsalz, ungefähr 2,0 NaCl erhalten hatte,
scheint demgegenüber die Mehrausscheidung von nicht einmal
100 mg NaCl völlig bedeutungslos.
Es ist verständlich, daß unter solchen Umständen die Wirkung
der Heidelberger Sole eine andere ist. Aus diesem Grunde haben
34) L. Brüll und F. Eichholtz, Proc. Royal Soc. B. a. in 9) a. O.