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Eichholtz, Fritz; Sertel, Werner; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1940, 1. Abhandlung): Weitere Untersuchungen zur Chemie und Pharmakologie der Heidelberger Radiumsole — Heidelberg, 1940

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https://doi.org/10.11588/diglit.43794#0051
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Pharmakologie der Heidelberger Radiumsole
Die Versuche bestätigen die Angabe von Eichholtz und
Schmitt-Kemper. Regelmäßig findet sich nach derart hohen Ra-
diumdosen eine Diurese mit Mehrausschwemmung von Harnsäure.
Die vermehrte Allantoinausscheidung ist nicht so augenfällig wie
in den Soleversuchen. Gelegentlich ist eine erhebliche Mehraus-
schwemmung von Chloriden festzustellen. Wir glauben indessen
nicht an eine im Tierversuch nachweisbare Stoffwechselwirkung
der in der trinkfertigen Heidelberger Sole enthaltenen Radium-
spuren.
Indessen ist auch hier bezeichnend, daß die Wirkungsrichtung
die gleiche ist wie bei den Hauptmineralsalzen und den körper-
fremden Nebenbestandteilen der Sole. Allerdings wirken die ersten
beiden Stoffgruppen mehr auf das Allantoin, Radium mehr auf
die Harnsäure.
Stoffwechselphysiologisch gesehen, zielen daher alle unter-
suchten Einzelstoffe und Komplexe — Hauptmineralsalze, der
Komplex Ammonium-Strontium-Barium, der Jod- und Radium-
gehalt — in der gleichen Richtung: Diurese, Allantoin- und Harn-
säureausschwemmung, vermehrte Kochsalzausschwemmung.
Experimenteller Teil III.
Über eine weitere synergistische Wirkung von
Heidelberger Sole und Radium.
Bereits in der Veröffentlichung von Eichholtz und Schmitt-
Kemper ist die sonderbare Erscheinung beschrieben worden, daß
hohe Radiumdosen besonders wirksam sind nach längeren Hunger-
perioden. In der Tat kann man die diuretische Wirkung der wirk-
samen Minimaldosen zu Beginn der Versuchsperioden kaum nach-
weisen. Wir stellten uns die Frage, ob die vermehrte Radium-
wirkung vielleicht mit den zwischengeschalteten Salzversuchen
zusammenhängt, oder ob in dieser Richtung Heidelberger Salz
besonders wirksam ist. Diese Frage schien uns bedeutsam für
das Verständnis derjenigen Fälle, in denen Heidelberger Sole
selber keine Diurese zur Folge hat, und wir hofften dadurch
gleichzeitig einen Test für die erhöhte Diuresebereitschaft des
Körpers nach Heidelberger Sole zu erhalten.
In diesen Versuchen haben wir gleichzeitig einige Stoffwechsel-
funktionen verfolgt, die bisher von uns weniger beachtet wurden,
wie Harnreaktion, Ausscheidung von Gesamtstick-
 
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