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Eichholtz, Fritz; Sertel, Werner; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1940, 1. Abhandlung): Weitere Untersuchungen zur Chemie und Pharmakologie der Heidelberger Radiumsole — Heidelberg, 1940

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https://doi.org/10.11588/diglit.43794#0054
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F. Eichholtz u. W. Sertel: Chemie und

stoff, Kreatinin, flüchtige Säuren des Harns, und zwar
in der Erwartung einer zusätzlichen Einsicht in das Wesen unse-
rer Salzwirkung.
Die Schäferhündin „Lotte“ wurde am 19. 1. 38 mit einem Ge-
wicht von 22 kg in den Versuch genommen. Erst am 2.—3. 2.
lieferte sie einigermaßen gleichmäßige Stoffwechselwerte, sodaß
mit dem 4. 2. der eigentliche Versuch beginnen konnte. Das Tier
erhielt am 6. 2. nach dem Katheterisieren die erste Radiumgabe
und zwar in Mengen von 14-107g Radium. Am 13.2. wurden
25 ccm Heidelberger Sole gegeben, am 16.2. als Kontrolle 14- ICD7g
Radium. Wir geben in der Tabelle 11 die Werte für die drei-
tägige Vorperiode und die dreitägige Versuchsperiode. Das Tier
wurde am 20. 2. mit einem Endgewicht von 17,5 kg aus dem
Versuch genommen. Die Bestimmung des pH-Wertes erfolgte in
frischem unter Paraffin aufgefangenem Katheterharn.
Das zweite Versuchstier, die mischrassige „Nelly“, ein durch
zehnjährige Übung erfahrener Stoffwechselhund, wurde am 29. 1.
mit einem Gewicht von 17 kg in den Versuch genommen und
lieferte vom 10. 2. ab die bereits von ihr wohlbekannten Werte
für Diurese und Gesamtstickstoff. Sie erhielt am 13. 2. die erste
Dosis 14 ■ 10 7 g Radium, am 19. 2. 25 ccm Heidelberger Sole, am
23. 2. zum zweiten Male 14-10 7 g Radium. Nelly wurde am 27.2.
mit einem Endgewicht von 12,5 kg aus dem Versuch genommen.
Sie hatte zum Schluß eine leichte Reizung der Harnröhre, sodaß
Spuren von Blut in den Katheterurin übertraten. Aus diesem
Grunde wurde zuletzt auf die Bestimmung der pH-Werte verzichtet.
Wir geben in Tabelle 12 wieder die Werte für die drei-
tägige Vorperiode und die dreitägige Versuchsperiode.
Zum Verständnis dieser Versuche ist festzustellen, daß in
beiden Versuchen infolge der Einwirkung der Heidelberger Sole
eine sehr viel stärkere Radiumwirkung nachzuweisen war. Be-
sonders interessant war diese Tatsache beim zweiten Versuch, in
dem das Radium zunächst nahezu völlig unwirksam war. Wir
sind nicht ganz sicher, inwieweit der zunehmende Hungerzustand
des von uns mit Zuckerwasser ernährten Tieres daran beteiligt
ist. Wir möchten aber doch — wegen der schnellen Folge der
Versuche — die Erhöhung der Diuresebereitschaft auf die Vor-
behandlung mit Heidelberger Sole beziehen. In einer Dissertation
unseres Mitarbeiters Dr. Zimmermann, Heidelberg 1939, wird be-
 
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