des Baues der verholzten Faser
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Ligninmenge kleiner als die im nativen Lindenholz gefundene. Über
die im Verlauf des Äthylendiaminkupferoxyd-Aufschlusses verloren-
gegangene Ligninmenge kann dagegen nichts ausgesagt werden.
Es kann sich dabei um echtes Lignin oder Lignin-Kohlenhydrat-
Verbindungen handeln, die infolge eines niedrigen Polymeri-
sationsgrades bei Aufschluß löslich werden, es können aber auch
Stoffe sein, die erst unter dem Einfluß der Mineralsäure zu Lig-
nin werden.
Azzsate B.
Durch längere Einwirkung der Äthylendiaminkupferoxyd-Lö-
sung war es, wie schon geschildert, gelungen, den Abbau wesent-
lich weiter zu treiben. Nur noch 34°/0 des Lindenholzes verblieben
jetzt als unlöslicher Rückstand.
Der enzymatische Abbau zeigte, daß hier wesentlich mehr
geschehen war als etwa nur eine kontinuierliche Fortsetzung des
Lösungsvorganges. Bei Ansatz A war der dort in 61-prozentiger
Ausbeute anfallende Rückstand noch immer sehr resistent gegen
unser Ferment gewesen, bei Ansatz B ist der Rückstand (Rb) nun
plötzlich ein leicht abbaubares Material, das in einer ersten Stufe
von 10 Tagen bei einem Ansatz von etwa 9 gr 24,5% seines
Gewichtes verlor, wobei der in der Abbaulösung vorgefundene
Zucker befriedigend mit der Gewichtsabnahme übereinstimmte
(Gewichtsabnahme 2,231 gr, entstandener Zucker 2,370 gr). Eben-
so blieben die Verhältnisse in zwei weiteren Stufen von zu-
sammen 26 Tagen Dauer, die das Gewicht des Abbaurückstandes
von Rb auf 52,4% sinken ließen.
In der nächsten Stufe machte sich aber eine Erscheinung be-
merkbar, die wir von jetzt ab immer besonders verfolgten und
an jedem der weiterhin untersuchten Materialien bestätigen
konnten.
Mit Fortschreiten des Abbaugrades macht sich nämlich, be-
sonders gegen Ende rasch ansteigend, das Auftreten einer Dis-
krepanz zwischen Gewichtsabnahme und entstandenem Zucker
bemerkbar in dem Sinne, daß bei Annäherung an die Abbau-
barkeitsgrenze die eintretende Gewichtsabnahme von dem ent-
stehenden Zucker nicht mehr gedeckt wird. Schließlich wird ein
Grenzzustand erreicht, der dadurch gekennzeichnet ist, daß bei
weiterer Enzymeinwirkung kein Zucker mehr in Lösung geht,
während das Gewicht des Rückstandes noch langsam, aber stetig
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Ligninmenge kleiner als die im nativen Lindenholz gefundene. Über
die im Verlauf des Äthylendiaminkupferoxyd-Aufschlusses verloren-
gegangene Ligninmenge kann dagegen nichts ausgesagt werden.
Es kann sich dabei um echtes Lignin oder Lignin-Kohlenhydrat-
Verbindungen handeln, die infolge eines niedrigen Polymeri-
sationsgrades bei Aufschluß löslich werden, es können aber auch
Stoffe sein, die erst unter dem Einfluß der Mineralsäure zu Lig-
nin werden.
Azzsate B.
Durch längere Einwirkung der Äthylendiaminkupferoxyd-Lö-
sung war es, wie schon geschildert, gelungen, den Abbau wesent-
lich weiter zu treiben. Nur noch 34°/0 des Lindenholzes verblieben
jetzt als unlöslicher Rückstand.
Der enzymatische Abbau zeigte, daß hier wesentlich mehr
geschehen war als etwa nur eine kontinuierliche Fortsetzung des
Lösungsvorganges. Bei Ansatz A war der dort in 61-prozentiger
Ausbeute anfallende Rückstand noch immer sehr resistent gegen
unser Ferment gewesen, bei Ansatz B ist der Rückstand (Rb) nun
plötzlich ein leicht abbaubares Material, das in einer ersten Stufe
von 10 Tagen bei einem Ansatz von etwa 9 gr 24,5% seines
Gewichtes verlor, wobei der in der Abbaulösung vorgefundene
Zucker befriedigend mit der Gewichtsabnahme übereinstimmte
(Gewichtsabnahme 2,231 gr, entstandener Zucker 2,370 gr). Eben-
so blieben die Verhältnisse in zwei weiteren Stufen von zu-
sammen 26 Tagen Dauer, die das Gewicht des Abbaurückstandes
von Rb auf 52,4% sinken ließen.
In der nächsten Stufe machte sich aber eine Erscheinung be-
merkbar, die wir von jetzt ab immer besonders verfolgten und
an jedem der weiterhin untersuchten Materialien bestätigen
konnten.
Mit Fortschreiten des Abbaugrades macht sich nämlich, be-
sonders gegen Ende rasch ansteigend, das Auftreten einer Dis-
krepanz zwischen Gewichtsabnahme und entstandenem Zucker
bemerkbar in dem Sinne, daß bei Annäherung an die Abbau-
barkeitsgrenze die eintretende Gewichtsabnahme von dem ent-
stehenden Zucker nicht mehr gedeckt wird. Schließlich wird ein
Grenzzustand erreicht, der dadurch gekennzeichnet ist, daß bei
weiterer Enzymeinwirkung kein Zucker mehr in Lösung geht,
während das Gewicht des Rückstandes noch langsam, aber stetig