29
unter Einwirkung von Aminosäuren
durch die Kürze der Aufnahme unvollständige Wirkung vor, an der be-
merkenswert ist, daß die eingetretene Lage des Ruheumsatzes, obwohl
sie nicht das bei dem betreffenden Tier überhaupt erzielbare Minimum dar-
stellt, doch im fortgesetzten Hunger im wesentlichen unverändert bleibt.
Dies wurde im ersten Fall bei Hund 3 zwölf (159. bis 171. Tag), im zweiten
und dritten bei Hund 6 zehn bzw. fünf weitere Hungertage verfolgt (149.
bis 159., bzw. 196. bis 201. Tag).
Die im Hunger durch Glykokollwirkung eingetretene Stoff-
wechselerniedrigung geht nach Wegfall der Aminosäureaufnahme
begreiflicher Weise nicht zurück, da Hunger ja, anders als die
Ernährungsformen, welche den Glykokolleffekt ermöglichen, den
Energieverbrauch nicht erhöht. Aus diesem Grunde ist auch nicht
genau bestimmbar, wie lange sich eine Glykokollwirkung, die
während einer Fütterungsperiode das Grundumsatzminimum her-
beigeführt hat, in eine anschließende Hungerperiode hinein er-
streckt, während dies von der entgegengesetzten Wirkung mit
einem Grundumsatz, der durch die Kostzusammensetzung oder
durch Beigabe einer Aminosäure aus der zweiten Gruppe erhöht
ist, sehr wohl angegeben werden kann.
Die Wärmebildung scheint im Hunger unter Glyko-
kolleinfluß schneller abzufallen als der Grundumsatz
bei passender Nahrungszufuhr mit Glykokoll.
Wie gesagt, braucht Hund 1 im Hunger acht Tage zu einem Abfall
von 35% (222. Tag), zu dem er bei Fütterung mit Kost Ilf und Glyko-
koll zwischen 15 und 21 Tagen (23. und 29. Versuchstag) benötigt. Bei
Hund 3 sinkt der Ruheumsatz in fünf bis sechs Hungertagen unter
Glykokoll soviel (22.9%) wie bei Diät 11% die dem Hunger auch vor-
ausging, in elf bis sechzehn Tagen (—21.4% am 179., -23.8% am 201.
Versuchstag); bei Hund 6 in ebenfalls fünf bis sechs Hungertagen mit
Glykokoll soviel wie bei Fütterung in zwölf bis fünfzehn Tagen (ab 218. Tag,
Kost Ilf), doch bis zum zehnten Tage nicht weiter (s. Fig. 1).
Immerhin erfordert aber der Eintritt der Aminosäurewirkung
doch auch im Hunger eine Reihe von Tagen, wie besonders die
häufigeren Bestimmungen bei Hund 6 ab 191. Versuchstag lehren.
Hier ist in zwei Tagen die Wärmebildung erst von 814 auf 789
Kalorien/qm, d. i. um 3.07 °/0, in vier Tagen allerdings schon
auf 635.5 Kalorien, d. i. um 22°/0, zurückgegangen.
Es fragt sich, ob hierin wirklich eine Verhaltensweise des Hungerstoff-
wechsels gegenüber dem Glykokoll zum Ausdruck kommt, oder ob diese
verkürzte Latenz nicht nur dadurch entsteht, daß sich die Nachwirkung
der vorausgegangenen Kost rascher abschwächt. Die bei dem Hungerver-
such von Hund 1 (ab 214. Tag) erwähnte Erscheinung, daß die besonderen
Eigenschaften des Küchenabfallfutters sich offenbar nicht weit in die
Hungerperiode hinein geltend machen (s. S. 28), kann zum Verständnis bei
unter Einwirkung von Aminosäuren
durch die Kürze der Aufnahme unvollständige Wirkung vor, an der be-
merkenswert ist, daß die eingetretene Lage des Ruheumsatzes, obwohl
sie nicht das bei dem betreffenden Tier überhaupt erzielbare Minimum dar-
stellt, doch im fortgesetzten Hunger im wesentlichen unverändert bleibt.
Dies wurde im ersten Fall bei Hund 3 zwölf (159. bis 171. Tag), im zweiten
und dritten bei Hund 6 zehn bzw. fünf weitere Hungertage verfolgt (149.
bis 159., bzw. 196. bis 201. Tag).
Die im Hunger durch Glykokollwirkung eingetretene Stoff-
wechselerniedrigung geht nach Wegfall der Aminosäureaufnahme
begreiflicher Weise nicht zurück, da Hunger ja, anders als die
Ernährungsformen, welche den Glykokolleffekt ermöglichen, den
Energieverbrauch nicht erhöht. Aus diesem Grunde ist auch nicht
genau bestimmbar, wie lange sich eine Glykokollwirkung, die
während einer Fütterungsperiode das Grundumsatzminimum her-
beigeführt hat, in eine anschließende Hungerperiode hinein er-
streckt, während dies von der entgegengesetzten Wirkung mit
einem Grundumsatz, der durch die Kostzusammensetzung oder
durch Beigabe einer Aminosäure aus der zweiten Gruppe erhöht
ist, sehr wohl angegeben werden kann.
Die Wärmebildung scheint im Hunger unter Glyko-
kolleinfluß schneller abzufallen als der Grundumsatz
bei passender Nahrungszufuhr mit Glykokoll.
Wie gesagt, braucht Hund 1 im Hunger acht Tage zu einem Abfall
von 35% (222. Tag), zu dem er bei Fütterung mit Kost Ilf und Glyko-
koll zwischen 15 und 21 Tagen (23. und 29. Versuchstag) benötigt. Bei
Hund 3 sinkt der Ruheumsatz in fünf bis sechs Hungertagen unter
Glykokoll soviel (22.9%) wie bei Diät 11% die dem Hunger auch vor-
ausging, in elf bis sechzehn Tagen (—21.4% am 179., -23.8% am 201.
Versuchstag); bei Hund 6 in ebenfalls fünf bis sechs Hungertagen mit
Glykokoll soviel wie bei Fütterung in zwölf bis fünfzehn Tagen (ab 218. Tag,
Kost Ilf), doch bis zum zehnten Tage nicht weiter (s. Fig. 1).
Immerhin erfordert aber der Eintritt der Aminosäurewirkung
doch auch im Hunger eine Reihe von Tagen, wie besonders die
häufigeren Bestimmungen bei Hund 6 ab 191. Versuchstag lehren.
Hier ist in zwei Tagen die Wärmebildung erst von 814 auf 789
Kalorien/qm, d. i. um 3.07 °/0, in vier Tagen allerdings schon
auf 635.5 Kalorien, d. i. um 22°/0, zurückgegangen.
Es fragt sich, ob hierin wirklich eine Verhaltensweise des Hungerstoff-
wechsels gegenüber dem Glykokoll zum Ausdruck kommt, oder ob diese
verkürzte Latenz nicht nur dadurch entsteht, daß sich die Nachwirkung
der vorausgegangenen Kost rascher abschwächt. Die bei dem Hungerver-
such von Hund 1 (ab 214. Tag) erwähnte Erscheinung, daß die besonderen
Eigenschaften des Küchenabfallfutters sich offenbar nicht weit in die
Hungerperiode hinein geltend machen (s. S. 28), kann zum Verständnis bei