Metadaten

Freudenberg, Karl; Molter, Hans; Walch, Hans; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1940, 9. Abhandlung): Über die gruppenspezifische Substanz A — Heidelberg, 1940

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43801#0010
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
10

K. Freudenberg, H. Molter u. H. Walch:

glaucum und brevicaule, sowie Aspergillus niger auch in Gegen-
wart von Hefewasser nur sehr langsam. Dabei wird ein kleiner
Teil der wirksamen Substanz zerstört und der Rest mit der ur-
sprünglichen Wirksamkeit zurückgewonnen.

Fehling’sche Lösung wird von der Substanz nicht reduziert.
Der Gehalt an Acetylglucosamin (—H, 0) beträgt 34—38%;
an verseifbarem Acetyl müßte danach 7.6% vorhanden sein;
gefunden sind jedoch 9—10%• In den Hydrolysaten sind außer-
dem etwa 15% Galactose (—HäO) vorhanden.
In der 4. Mitteilung haben wir in Übereinstimmung mit
W. F. Goebel, P. B. Beeson und C. L. Hoagland 6) festgestellt, daß
Präparate, die nach den Farbreaktionen von Hopkins-Cole und
Millan kein Eiweiß mehr enthalten, bei der Hydrolyse dennoch
Aminosäuren liefern, die mit Hilfe der Ninhydrinreaktion nachge-
wiesen wurden. In der 5. Mitteilung mußten wir feststellen, daß
auch das Glucosamin unter den damals gewählten Bedingungen
der Ninhydrinreaktion Aminosäure vortäuscht. Wenn diese Reaktion
jedoch bei pH = 4.7 ausgeführt wird7), reagiert das Glucosamin
nicht mit. Jetzt wurde festgestellt, daß tatsächlich erhebliche
Mengen, und zwar etwa ein Drittel des Gesamtstickstoffs, Amino-
säure-Stickstoff sind. Die von S. Edlbacher8) aufgefundene Reaktion
auf Aminosäuren bestätigt dieses Ergebnis. Unter diesen Amino-
säuren ist nach dem Verfahren von A. J. Virtanen9) bisher Alanin
nachgewiesen und zwar in einer Menge, die 0.3% Stickstoff ent-
spricht. Weitere 0,3% Stickstoff gehören der Fraktion an, welche
die Valine, die Leucine und das Phenylalanin enthalten kann.
Die Beträge reichen nicht aus, um den Gehalt der Präparate an
C-Methyl (3—4%) vollständig zu erklären.
Von dem vorhandenen Stickstoff (6%) werden 2.6% durch
das Glucosamin und 0.6% durch die erwähnten Aminosäuren
bestritten. Da nach dem Verfahren von D. D. van Slyke und
R. T. Dillon10) 2 °/o a-Aminosäure-Stickstoff gefunden werden, muß
außer dem Alanin usw. 1.4 % Stickstoff auf weitere «-Aminosäuren
entfallen. Ein Hinweis auf Amino-dicarbonsäuren ist durch die
6) J. biol. Chem. 129, 455 (1939).
’) K. Landsteiner u. R. A. Harte, J. exp. Med. 71, 551 (1940).
8) Ztschr. f. physiol. Chem. 265, 241 (1940).
9) A. J. Virtanen, T. Laine u. T. Toivonen, ebenda, 266, 193 (1940).
10) Comptes rendus Carlsberg, Ser. Chim. 22, 489 (1938).
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften