der Säugetiere des Eiszeitalters 11
ihr ganz vorherrschendes Vorkommen in Flußauf Schotterun-
gen, in Lössen und in Spaltenfrostschuttgesteinen der Höhlen,
also in glazialen Gesteinen,
ihr sehr häufiges Zusammenvorkommen zu mehreren, also Auf-
treten als Arten-Gemeinschaft, wie heute im arktischen Ge-
biet,
ihre naturgegebene herbstliche Abwanderung aus den Sommer-
revieren, und schließlich
ihre an zahllosen. Fundstellen festgestellte Lebensgemeinschaft
mit zwei erloschenen Kaltformen, dem Mammut und dem
Wollnashorn.
Diese Kriterien, deren tatsächliche Grundlagen in geologischen,
faunistischen und biologischen Befunden so bekannt sind, daß sie
hier in Fundorts- und Faunenzusammenstellungen nicht besonders
belegt zu werden brauchen, sichern den Kaltformencharakter
zunächst für das Jungdiluvium. Für das Mitteldiluvium, dem die
Gruppe der Riß- oder Saalevereisungen zugehört, nur insoweit, als
die einzelnen Kaltformen für diese Zeit schon nachgewiesen sind.
Das ist der Fall für Rentier und Moschusochse, in nur zwei Fund-
orten für die Lemminge (vgl. S. 25) und in einem Fundort für den
Eisfuchs (vgl. S. 20); den Vielfraß kennen wir aus mitteldiluvialen
Ablagerungen noch nicht, nur in alpinen Vorkommen den Schnee-
hasen.
II.
Schwieriger ist die Frage zu klären, inwieweit die Vorfahren
der mittel- und jungdiluvialen Kaltformen schon im Altdiluvium
Kaltformencharakter besaßen und wann und wo sie diesen gege-
benenfalls gewonnen haben. Die ungleich geringere Zahl altdilu-
vialer Säugetierfundstellen und das bisher noch bescheidene Fund-
material der hier in Betracht kommenden Arten gestatten nicht
eine allgemeine, auf die großen prinzipiellen Gesichtspunkte sich
beschränkende Behandlung, wie sie für die spätere Zeit auf einer
sehr breiten Grundlage gesicherter Tatbestände möglich war. Es
muß ein Urteil über den Klimacharakter in Einzelbesprechungen
der Arten aus Vorkommen, Alter, Fundumständen und Stellung in
dem begleitenden Säugetierbestand abgeleitet werden.
Rentier.
Das bisher geborgene Material an diluvialen Rentierresten zeigt
in seiner Verteilung auf Jung-, Mittel- und Altdiluvium eine weit-
ihr ganz vorherrschendes Vorkommen in Flußauf Schotterun-
gen, in Lössen und in Spaltenfrostschuttgesteinen der Höhlen,
also in glazialen Gesteinen,
ihr sehr häufiges Zusammenvorkommen zu mehreren, also Auf-
treten als Arten-Gemeinschaft, wie heute im arktischen Ge-
biet,
ihre naturgegebene herbstliche Abwanderung aus den Sommer-
revieren, und schließlich
ihre an zahllosen. Fundstellen festgestellte Lebensgemeinschaft
mit zwei erloschenen Kaltformen, dem Mammut und dem
Wollnashorn.
Diese Kriterien, deren tatsächliche Grundlagen in geologischen,
faunistischen und biologischen Befunden so bekannt sind, daß sie
hier in Fundorts- und Faunenzusammenstellungen nicht besonders
belegt zu werden brauchen, sichern den Kaltformencharakter
zunächst für das Jungdiluvium. Für das Mitteldiluvium, dem die
Gruppe der Riß- oder Saalevereisungen zugehört, nur insoweit, als
die einzelnen Kaltformen für diese Zeit schon nachgewiesen sind.
Das ist der Fall für Rentier und Moschusochse, in nur zwei Fund-
orten für die Lemminge (vgl. S. 25) und in einem Fundort für den
Eisfuchs (vgl. S. 20); den Vielfraß kennen wir aus mitteldiluvialen
Ablagerungen noch nicht, nur in alpinen Vorkommen den Schnee-
hasen.
II.
Schwieriger ist die Frage zu klären, inwieweit die Vorfahren
der mittel- und jungdiluvialen Kaltformen schon im Altdiluvium
Kaltformencharakter besaßen und wann und wo sie diesen gege-
benenfalls gewonnen haben. Die ungleich geringere Zahl altdilu-
vialer Säugetierfundstellen und das bisher noch bescheidene Fund-
material der hier in Betracht kommenden Arten gestatten nicht
eine allgemeine, auf die großen prinzipiellen Gesichtspunkte sich
beschränkende Behandlung, wie sie für die spätere Zeit auf einer
sehr breiten Grundlage gesicherter Tatbestände möglich war. Es
muß ein Urteil über den Klimacharakter in Einzelbesprechungen
der Arten aus Vorkommen, Alter, Fundumständen und Stellung in
dem begleitenden Säugetierbestand abgeleitet werden.
Rentier.
Das bisher geborgene Material an diluvialen Rentierresten zeigt
in seiner Verteilung auf Jung-, Mittel- und Altdiluvium eine weit-