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Soergel, Wolfgang; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1941, 4. Abhandlung): Der Klimacharakter der als nordisch geltenden Säugetiere des Eiszeitalters — Heidelberg, 1943

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https://doi.org/10.11588/diglit.43858#0028
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W. SOERGEL: Der Klimacliarakter

vaticus), Spermophilus aff. rufescens) wahrscheinlich mit mittel-
und jungdiluvialen Arten aus Lemmus führenden Schichten identisch.
Weitere 2 (Cricetus cricetus major und Cricetus cricetus praegla-
zialis „harren mindestens bis zum Mousterien aus“ (Schaub 1930).
8 Arten (Sorex praealpinus, Erinaceus praeglazialis, Meles atavus,
Martes intermedius, Mustela palerminea, Sicista praelorigor, Mi-
crotus ratticepoides, Microtus arvalinus) sind direkte Vorfahren
von mittel- und jungdiluvialen Arten aus Lemmusschichten. Von
den verbleibenden 13 sind 8 Arten der Gattungen Talpa, Sorex,
Glis, Evotomys, Microtus und Arvicola klimatisch nicht anders
oder nicht wesentlich anders zu beurteilen als andere Arten dieser

Gattungen, die in Sackdillingen oder in mittel- und jungdiluvialen
Lemmingschichten vorkommen. Für Arten dieser Gattungen sind
die Möglichkeiten einer biologischen Sonderstellung von vornher-
ein gering; mit einer ganz gegensätzlichen Lebensweise, etwa nur
im Wald oder.nur in der Steppe, ist für einzelne Arten je einer die-
ser Gattungen nicht zu rechnen. Bis auf Glis, der wenigstens Busch-
wald voraussetzt, konnten alle in der Steppe bzw. in einer offenen
Landschaft leben. Das gleiche gilt für die letzten 5 Arten, von de-
nen die Vertreter der Gattung Mimomys biologisch ähnlich wie
die jüngeren Microtus-formen zu beurteilen sind, die beiden Do-
lomysarten wie andere Wühlmäuse nicht an Wald gebunden ge-
wesen sein werden und auch Beremendia, nach den Faunen beur-
teilt, in denen sie sonst noch vorkommt, auf eine offene Landschaft

schließen läßt.

Biologisch trägt die Sackdillinger Fauna nach alledem den glei-
chen, zum wenigsten einen sehr ähnlichen Charakter wie die Tier-
gesellschaft, die in mittel- und jungdiluvialen Ablagerungen Lein-
mus begleitet. Zur gleichen Auffassung kam schon Heller (1930);
„Die Zusammensetzung dieser Mikrofauna ist fast die gleiche wie
die der postglazialen Nagetierschichten. Die einzelnen Tierformen
haben viel Ähnlichkeit mit den rezenten Arten, können aber doch
durch kleine Besonderheiten von diesen leicht unterschieden wer-
den.“ Es spricht nicht gegen eine solche Gleichschaltung, daß eine
Reihe von Waldtieren oder Wald bevorzugenden Tieren in der
Sackdillinger Fauna vorhanden sind, denn alle diese Tiere kommen
in gleichen Arten oder in etwas weiter entwickelten Nachkommen
auch in eiszeitlichen Lemmingfaunen vor. überdies spielen sie nach
Zahl der Arten und der Individuen in Sackdillingen nur eine unter-
geordnete Rolle; es handelt sich um bestenfalls 9 Arten, von denen
 
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