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Arnold, Julius; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1909, 1. Abhandlung): Über feinere Strukturen und die Anordnung des Glykogens in den Muskelfaserarten des Warmblüterherzens — Heidelberg, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.37020#0025
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Feinere Strukturen und Anordnung des Glykogens im Warmblüterherzen. 17

violett oder Säurefuchsin-Pikrin ist zu empfehlen. Nach meinen
Erfahrungen hat diese letztere Methode den Vorzug, daß die
Fibrillen und deren feinere Struktur deutlicher zur Wahrnehmung
gelangen. Nach dem Grad der Differenzierung sind die Fibrillen
gleichmäßig gefärbt oder es kommt an ihnen eine den ver-
schiedenen Kontrakt] onszuständen entsprechende Felderung zum
Vorschein. Die Sarkosomen verhalten sich je nach ihrem Ge-
halt an chemischen Substanzen verschieden; bald erscheinen
sie mehr oder weniger gebräunt, bald blaßgrau; auch ihre Färbung
durch Hämatoxyliu hezw. durch Kristallviolctt ist eine ver-
schieden intensive. Doch ist hei der Anwendung auch dieser
Methode manchmal die Entscheidung schwierig, zu welcher Art
diese oder jene Faser gehört.
f. Breite sar kop! asm a reiche Fasern hei Unfern.
Sie entsprechen den von PuRKixjF entdeckten hei Unfern
vorkommenden Gebilden. Die topographische Verbreitung im
Herzen dieser Tiergattung hat in der grundlegenden Monographie
von AscHOFF-TAWARA eine ausführliche Darstellung erfahren. —
Über ihre Struktur und Bedeutung weichen die Meinungen sehr
voneinander ah. Von den einen sind sie als embryonale Muskel-
fasern oder Entwicklungsformen solcher angesehen worden.
Andere brachten sie zu Neubildungs- oder Bückhihlungsvorgängcn
in Beziehung. Vielen Anklang fand die Vorstellung, daß sie als
Spannfasern des Endokards anzusehen seien. — Das Vorkommen
der PuRKixjE'schen Fäden im atnoventrikolaren Bündel, wie es
von AscnoFF, T.AWARA, FAHR, MoxcKFBERG, NvKAYO nachge-
wiesen wurde, hat den Anschauungen über die Bedeutung dieser
Fäden eine ganz andere Dichtung gegeben; sie werden jetzt zur
Beizleitung in Beziehung gebracht. In den nachfolgenden Zeilen
sollen nur die histologischen Verhältnisse und die Anordnung
des Glykogens in diesen Gebilden geschildert werden.
Feinere Struktur der breiten sarkoplasmareichen
Fasern (PuRKixjE'sche Fäden, Fig. 13—16). Wie ein Längs-
schnitt durch diese lehrt, bestehen sie aus einer bald kleineren,
bald größeren Zahl von Faserbündeln, welche von einer feinen
Membran umhüllt und gegeneinander, allerdings nicht vollständig,
abgegrenzt werden, weil an zahlreichen Stellen ein Übertritt
von Muskelfibrillen aus dem einen Bündel in das andere erfolgt.
Die Komplexe von Faserbündcln, welche PtjRKiNJE'sche Fäden

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