weniger auf die absolute Menge, an, da selbst sehr kleine Indi-
viduen zur Fortpflanzung kommen, als vielmehr auf die Kon-
zentration der Stoffe. Aber auch sie allein ist nicht entscheidend,
da sic in weiten Grenzen schwanken kann. In erster Linie
maßgebend erscheint das Konzentrationsverhältnis der im Licht
erzeugten Substanzen (Kohlehydrate) zu den vom Boden auf-
genommenen gelösten Salzen. Unter diesen kommt, wie HUGO
FiscHER (1905), LoEW (1905) und besonders BENECKE auf Grund
von Experimenten (1906, 1908) mit Recht hervorgehoben haben,
den stickstoffhaltigen Salzen eine Hauptbedeutung zu, da von
ihnen die Bildung der Eiweißkörper, der neben Kohlehydraten
wichtigsten Substanzen, abhängt. Um eine bestimmtere Vor-
stellung von dem Sachverhalt zu geben, will ich hier kurz
einige Untersuchungen mitteilen, die unter meiner Leitung von
Frl. WiEGAND über die chemische Zusammensetzung blühreifer
und nicht blühreifer Rosetten angestellt worden sind. Von den
mannigfaltigen Stoffen, resp. Stoffgruppen der Semperviven
wurden quantitativ bestimmt: Trockensubstanz, lösliche, unlös-
liche Asche, freie Säure, Kalkmalat, lösliche, unlösliche N-Ver-
bindungen, Stärke, hie nnd da auch Pentosen, Pentosane, Rohfaser.
Bei den verschiedenen quantitativen Bestimmungen zeigte sich
bisher ein regelmäßiger Unterschied von blüh- und nicht blüh-
reifen Rosetten nur in dem Verhältnis der Kohlehydrate (Zucker
und Stärke) zu den Stickstoff Verbindungen. Für unsere Zwecke
genügt es, auf die Untersuchung der im Zellsaft, gelösten Sub-
stanzen einzngehen, die nach Zerreiben der Rosetten mit Quarz-
sand durch Auspressen bei hohem Druck gewonnen werden.
In der Tabelle I gebe ich die Zahlen für die nach ALLiHN
bestimmte Menge des reduzierenden Zuckers (Rohrzucker kommt
nicht in Betracht), des daraus berechneten C, und des nach
KjELDAHL bestimmten löslichen N. Für die in der Tabelle an-
geführten Versuche wurden blühreife und nicht blühreifc Ro-
setten zu einer Zeit, benutzt, wo es möglich ist, beide sicher
zu unterscheiden. Die beiden Sorten von Rosetten waren stets
unter gleichen äußeren Verhältnissen aufgewachsen, während
das Material für die verschiedenen Versuche ungleichartig war,
besonders auch deshalb, weil sie zu verschiedenen Zeiten des
entscheidenden Frühjahrs gemacht wurden.
viduen zur Fortpflanzung kommen, als vielmehr auf die Kon-
zentration der Stoffe. Aber auch sie allein ist nicht entscheidend,
da sic in weiten Grenzen schwanken kann. In erster Linie
maßgebend erscheint das Konzentrationsverhältnis der im Licht
erzeugten Substanzen (Kohlehydrate) zu den vom Boden auf-
genommenen gelösten Salzen. Unter diesen kommt, wie HUGO
FiscHER (1905), LoEW (1905) und besonders BENECKE auf Grund
von Experimenten (1906, 1908) mit Recht hervorgehoben haben,
den stickstoffhaltigen Salzen eine Hauptbedeutung zu, da von
ihnen die Bildung der Eiweißkörper, der neben Kohlehydraten
wichtigsten Substanzen, abhängt. Um eine bestimmtere Vor-
stellung von dem Sachverhalt zu geben, will ich hier kurz
einige Untersuchungen mitteilen, die unter meiner Leitung von
Frl. WiEGAND über die chemische Zusammensetzung blühreifer
und nicht blühreifer Rosetten angestellt worden sind. Von den
mannigfaltigen Stoffen, resp. Stoffgruppen der Semperviven
wurden quantitativ bestimmt: Trockensubstanz, lösliche, unlös-
liche Asche, freie Säure, Kalkmalat, lösliche, unlösliche N-Ver-
bindungen, Stärke, hie nnd da auch Pentosen, Pentosane, Rohfaser.
Bei den verschiedenen quantitativen Bestimmungen zeigte sich
bisher ein regelmäßiger Unterschied von blüh- und nicht blüh-
reifen Rosetten nur in dem Verhältnis der Kohlehydrate (Zucker
und Stärke) zu den Stickstoff Verbindungen. Für unsere Zwecke
genügt es, auf die Untersuchung der im Zellsaft, gelösten Sub-
stanzen einzngehen, die nach Zerreiben der Rosetten mit Quarz-
sand durch Auspressen bei hohem Druck gewonnen werden.
In der Tabelle I gebe ich die Zahlen für die nach ALLiHN
bestimmte Menge des reduzierenden Zuckers (Rohrzucker kommt
nicht in Betracht), des daraus berechneten C, und des nach
KjELDAHL bestimmten löslichen N. Für die in der Tabelle an-
geführten Versuche wurden blühreife und nicht blühreifc Ro-
setten zu einer Zeit, benutzt, wo es möglich ist, beide sicher
zu unterscheiden. Die beiden Sorten von Rosetten waren stets
unter gleichen äußeren Verhältnissen aufgewachsen, während
das Material für die verschiedenen Versuche ungleichartig war,
besonders auch deshalb, weil sie zu verschiedenen Zeiten des
entscheidenden Frühjahrs gemacht wurden.