Metadaten

Klebs, Georg; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1909, 5. Abhandlung): Über die Nachkommen künstlich veränderter Blüten von Semperivivum — Heidelberg, 1909

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37024#0011
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Nachkommen künstt. veränderter Blüten von Sempervivum.

11
geheizt wurde, so daß die Bodentemperatur meist 20—26" be-
trug. Außerdem wurde das Beet durch (Bastenster gedeckt, die
nur bei Sonnenbeieuchtung gelüftet, wurden. Die Rosetten
bildeten im Juni 1905 Inboreszenzen mit blühenden Zweigen.
Diese Blütenwickel wurden abgeschnitten und genauer unter-
sucht; aus den Blattachseln des Inhoreszenzstumpfes entwickelten
sich die neuen Blüten.
Aus einer früheren Arbeit (1906) entnehme ich die An-
gaben über die Zahlenverhältnisse der Blüten (typisches Bild
Tafel IA). Ich erinnere daran, daß die Blüten vieler Semper-
vivumarten aus der gleichen Anzahl von Kelch- (K.), Blumen (C.),
Frucht-(G.)Blättern und der doppelten Anzahl von Staubblättern
(A.) bestehen; die Blütenformel lautet: KuCnAn + nGn, wobei n
innerhalb gewisser Grenzen schwankt. Von den normal ent-
standenen (archegenen) Blüten wurden 240 untersucht; sie sind
in Tabelle II nach der Zahl der Blumenblätter geordnet.
Tabelle 11.

240 typisch archegene Blüten von & ucMwmuRr???.

Zahl der
Blumenblätter
10
11
12
13
14
15
16
18
Zahl d. Blüten
5
19
75
97
29
12
1
1
1
auf 100
2
7.9
31.2
40.4
12
5
0.4
0.4
0.4

Grenzen von n = 10—18.
Hauptzahl von n = 13 in 40"/o der Fälle.
Da gleichzeitig die Staub- und Fruchtblätter gezählt wurden,
so ließ sich entscheiden, in welchem Grade die Blüten der
typischen Formel entsprechen. Es zeigten sich kleine Ab-
weichungen, indem die Zahl der Staub- und Fruchtblätter im
Verhältnis zur Zahl der Blumenblätter um ein, selten zwei Glieder
vermehrt oder vermindert war. Solche Abweichungen traten
unter den 240 Blüten hei 53 auf, das heißt bei 22o/o. Irgend-
welche stärkere Anomalien konnten nicht nachgewiesen werden.
Die nach dem Abschneiden neu entstandenen (neogenen)
Blüten boten ein ganz anderes Bild dar; 500 wurden genau
untersucht. Ich gebe in Tabelle 111 die beobachteten Varianten
der Blumenblätter mit den zugehörigen Zahlen.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften