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Arnold, Julius; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1910, 10. Abhandlung): Über Nierenstruktur und Nierenglykogen — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.37036#0005
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Nierenstruktur und Nierenglykogen.

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lösungen differenziert und viele derselben nachträglich mit
Kristallviolett-Anilinöl (&RÜBLER) fingiert. Die Differenzierung
mit Nelkenöl-Aceton (10:1) oder Nelkenöl allein hat sich auch
hei diesen Objekten bewährt.
Untersucht wurden die Nieren von Fröschen, Mäusen, Ratten,
Meerschweinchen, Kaninchen und Hunden. Die Konservierung
von Warmblüternieren bietet größere Schwierigkeiten dar wie
diejenige vom Kaltblüter. Hat man sich die Aufgabe gestellt,
die Beziehung der feineren Struktur der Niere zur Morphologie
des Nierenglykogens zu ermitteln, dann ist die Untersuchung
der Froschniere nicht zu entbehren, weil die Nieren der genannten
Warmblüter nur wenig Glykogen enthalten.
Froschniere (Rana fusca und esculenta). Es wird ange-
geben, daß die Nierenepithelien des Frosches eine Stähchen-
struktur nicht erkennen lassen. Dagegen findet sich an vielen
Zellen eine feine Streifung, welche sich bald nur auf den
basalen Teil, bald bis zum inneren Rand erstreckt und offenbar
den Stäbchen der Warmblüterniere entspricht (Fig. 1). Andere
Zellen bieten ein feinbestäubtes, granuliertes oder ein mehr netz-
förmiges Aussehen, manchmal in der ganzen Ausdehnung, dar;
häufiger sind die inneren Abschnitte feinbestäubt oder granu-
liert, während die basalen eine Streifung oder netzförmige Zeich-
nung darbieten (Fig. 2—5). An sehr dünnen und gut fingierten
Objekten kommen feinste Fäden zum Vorschein, welche bei ge-
strecktem Verlauf eine Längsstreifung der Zellen bedingen.
Manchmal sind sie infolge von Verlagerung und Verklumpung
zu dünnen Bündeln angeordnet und durch mehr oder weniger
schief verlaufende Fäden untereinander verbunden oder aber
sie bilden ein rhomboidales Maschennetz. In diesen Fäden,
deren Verlauf gleichsam unterbrechend, liegen feinste Körnchen,
Plasmosomen, in wechselnder, aber immerhin großer Zahl ein-
gebettet; zuweilen hat man den Eindruck, als ob sie den ersteren
mehr aufgelagert wären. Da sie sich leicht entfärben, muß mau,
wie oben hervorgehoben wurde, sehr vorsichtig differenzieren;
sie erscheinen dann als schwarzgraue, bzw. blaugrauc körnige
Einlagerungen der hellergefärbtcn oder ganz entfärbten Fäden.
Außerdem enthalten viele Zellen größere, intensiver gefärbte
Granula; sie liegen infra- und supranuklear oder perinuklear,
die größeren und größten vorwiegend über dem Kern (Fig. 7
und 8). Von den kleinsten Plasmosomen zu den größeren Gra-
 
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