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Arnold, Julius; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1910, 10. Abhandlung): Über Nierenstruktur und Nierenglykogen — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.37036#0014
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Julius Arnold:

Für den Nachweis der Granula hat sich die vitale Zufuhr der
sogenannten vitalen Farbstoffe (Neutralrot, Methylenblau und
Toluidinblau, sowie die supravitalc Färbung mit diesen als sehr
bedeutungsvoll herausgestellt (ScuuLTZE, KüHN, ARNOLD, GuR-
WITSCH, BASLER, IIOBER, KÖNIGSBERG, CESA-BlANCHI U. a.).
Färbt man feine Schnitte mit Lösungen von Neutralrot, so treten
in der supranukleären Zone feine rote Granula, später solche
in reihenförmiger Anordnung im basalen Abschnitte oder aber
mehr in der Umgebung des Kerns auf.
Ganz ähnliche Befunde ergeben sich hei der supravitalen
Färbung mit Methylenblau und hei der vitalen Zufuhr dieser
Farbstoffe. Auch bei der vitalen Injektion von Indigkarmin und
Lithionkarmin (SCHMIDT, RiBBERT, ARNOLD u. a.) werden in
den Nierenepithelien gefärbte Granula, sehr oft in typischer
reihenförmiger Anordnung, wahrnehmbar. Insbesondere möchte
ich aber noch der interessanten Versuche GoLDMANNS mit
Pyrrholblau gedenken. Die Farbstoffspeicherung erfolgte bei
diesen am stärksten in den gewundenen Harnkanälchen. In
einzelnen Versuchen kam es zu einer vitalen Darstellung der
Stäbchenstruktur infolge der Anordnung der gefärbten Granula;
gröbere Körner, sowie Farbstoffklumpen waren im Lumen vor-
handen; der Rand der angrenzenden Zellen erschien dann wie
gefranzt.. Die Ausscheidung in das Lumen erfolgte nach den
Erfahrungen GoLDMANNS teils in der Form feinerer Körner
oder größerer Vakuolen.
Ich darf mich unter Hinweisung auf meine früheren Mit-
teilungen und die ausführliche Literaturhinweise bei M. HEiDEN-
HAiN, METZNER und GoLDMANN auf diesen kurzen Bericht be-
schränken. Nur die Arbeit von GuRwiTSCH, welche ich damals
noch nicht verwerten konnte, möchte ich noch erwähnen. Er
unterscheidet drei Arten von Vakuolen: 1. zahlreiche große
mit Osmium sich schwärzende, 2. sehr zahlreiche kleineret
alhuminoide, 3. helle Vakuolen, deren Inhalt sich nicht, färbt.
Die Lage der Vakuolen soll sich je nach dem Funktionszustande
ändern. Früher nahm man den Ausführungen PFEFFER's und
OvERTON's folgend allgemein an, daß nur die lipoidlöslichen
Farbstoffe in die Zellen einzudringen vermögen. GuRwiTSCH
machte darauf aufmerksam, daß auch lipoidunlösliche Farbstoffe,
z. B. Indigkarmin, Kongorot, wässeriges Anilinblau, von den
Nierenepithelien aufgenommen werden; eine Beobachtung, welche
 
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