Aldehyde aus grünen Pflanzenteilen.
o
Wir fanden denselben Hexylenaldehyd in: Ahorn (Berg-
aborn) —- Akazie — Pappel — Wein — Edelkastanie — Eiche
(Traubeneiche) — Adlerfarn — Hollunder — Lupine (L. poly-
phyllus) — Schwarzerle — Walnuß und Haselnuß, indem wir
von jeder Art gegen 30 kg verarbeiteten. Aus allen diesen Pflanzen
wurden Kondensationsprodukte erhalten, die nach dem Umkri-
stallisieren aus Alkohol den Schmelzpunkt 167—168° zeigten
und bei der Analyse die auf ct, ß-Hexylenaldehyd-m-Nitrobenz-
hydrazid stimmenden Zahlen gaben. Außerdem wurden noch die
Blätter der Roßkastanie und der Linde der Destillation mit Wasser-
dampf unterworfen; die aus diesen Pflanzen erhaltenen Konden-
sation sprodukte zeigten von den aus den genannten erhaltenen
etwas abweichende Eigenschaften. Zunächst wurde aus ihnen
viel weniger Kondensationsprodukt erhalten und außerdem war
neben dem auch hier erhaltenen, in Alkohol leicht löslichen
Hydrazon des ct, ß-Hexylenaldehydes noch ein in Alkohol recht
schwer lösliches Kondensationsprodukt vorhanden, welches den
Schmelzpunkt 237 238° zeigte. Es ist .also wahrscheinlich in
einigen Pflanzenarten neben dem a, ß-Hexylenaldehyd noch ein
zweiter, und wie wir fanden, schwerer flüchtiger Aldehyd vor-
handen, über den wir später .ausführlicher berichten werden.
Soviel ist jedenfalls sicher, daß in allen bisher untersuchten
Blätterarten a, ß-Hexylenaldehyd vorhanden ist, und man kann
wohl mit ziemlicher Sicherheit heute schon behaupten, daß
ct, ß-Hexylenaldehyd in allen Pflanzen, die Chlorophyll
besitzen, vorkommt. Wenn aber dem so ist, so muß dieser
Aldehyd jedenfalls eine große Bedeutung für die Pflanzenwelt
besitzen und es fragt sich nun, welches diese Bedeutung ist.
Schreibt man die Formeln des ct, ß-Hexylenaldehydes und der
Glukose untereinander:
A1
CH, — CH, — CH, — CH = CH — C<f
.3 2 \pi
<,0
CH, — CH — CLI — CH — CH — C,<f ,
1^1 I II HA
OH OH OH OH OH
so sieht man sofort, daß in beiden Körpern dasselbe Koblenstoff-
skelett vorhanden ist und daß beide Körper die Aldehydgruppe
besitzen. Es ist also höchstwahrscheinlich, daß beide auch in
genetischem Zusammenhänge stehen. Ob nun aber der ct, ß-
o
Wir fanden denselben Hexylenaldehyd in: Ahorn (Berg-
aborn) —- Akazie — Pappel — Wein — Edelkastanie — Eiche
(Traubeneiche) — Adlerfarn — Hollunder — Lupine (L. poly-
phyllus) — Schwarzerle — Walnuß und Haselnuß, indem wir
von jeder Art gegen 30 kg verarbeiteten. Aus allen diesen Pflanzen
wurden Kondensationsprodukte erhalten, die nach dem Umkri-
stallisieren aus Alkohol den Schmelzpunkt 167—168° zeigten
und bei der Analyse die auf ct, ß-Hexylenaldehyd-m-Nitrobenz-
hydrazid stimmenden Zahlen gaben. Außerdem wurden noch die
Blätter der Roßkastanie und der Linde der Destillation mit Wasser-
dampf unterworfen; die aus diesen Pflanzen erhaltenen Konden-
sation sprodukte zeigten von den aus den genannten erhaltenen
etwas abweichende Eigenschaften. Zunächst wurde aus ihnen
viel weniger Kondensationsprodukt erhalten und außerdem war
neben dem auch hier erhaltenen, in Alkohol leicht löslichen
Hydrazon des ct, ß-Hexylenaldehydes noch ein in Alkohol recht
schwer lösliches Kondensationsprodukt vorhanden, welches den
Schmelzpunkt 237 238° zeigte. Es ist .also wahrscheinlich in
einigen Pflanzenarten neben dem a, ß-Hexylenaldehyd noch ein
zweiter, und wie wir fanden, schwerer flüchtiger Aldehyd vor-
handen, über den wir später .ausführlicher berichten werden.
Soviel ist jedenfalls sicher, daß in allen bisher untersuchten
Blätterarten a, ß-Hexylenaldehyd vorhanden ist, und man kann
wohl mit ziemlicher Sicherheit heute schon behaupten, daß
ct, ß-Hexylenaldehyd in allen Pflanzen, die Chlorophyll
besitzen, vorkommt. Wenn aber dem so ist, so muß dieser
Aldehyd jedenfalls eine große Bedeutung für die Pflanzenwelt
besitzen und es fragt sich nun, welches diese Bedeutung ist.
Schreibt man die Formeln des ct, ß-Hexylenaldehydes und der
Glukose untereinander:
A1
CH, — CH, — CH, — CH = CH — C<f
.3 2 \pi
<,0
CH, — CH — CLI — CH — CH — C,<f ,
1^1 I II HA
OH OH OH OH OH
so sieht man sofort, daß in beiden Körpern dasselbe Koblenstoff-
skelett vorhanden ist und daß beide Körper die Aldehydgruppe
besitzen. Es ist also höchstwahrscheinlich, daß beide auch in
genetischem Zusammenhänge stehen. Ob nun aber der ct, ß-