Über Ka.nalstra.hlen.
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wo e Ladung, m Masse der abgelenkten Jonen, v deren Geschwin-
digkeit bedeutet und K eine Konstante, die die Stärke des elek-
trischen Feldes und Apparatdimensionen enthält.
Die unablenkbaren Teile müssen demnach entweder keine
Ladung besitzen oder eine sehr viel größere kinetische Energie
als die ablenkbaren. Da nun die Berechnung zeigt, daß die
Geschwindigkeit der am wenigsten abgelenkten bereits der vollen
Elektrodenspannung entspricht, so würde den unablenkbaren
Jonen nur dann eine Ladung zuzusprechen sein, wenn man an-
nimmt, daß ihre Geschwindigkeit aus einer anderen Quelle
stammt, als aus dem freien Durchlaufen des Kathodenfalls.
Sir J. J. THOMSON hat diese Annahme gemacht und die An-
sicht vertreten, daß die Moleküle des Gases durch den Auf-
prall der Kathodenstrahlen gleichsam explodieren und Jonen
oder auch neutrale Teile (doublets) mit großer Geschwindigkeit
„ausschießen". Eine wesentliche Stütze für diese Annahme fand
er darin, daß sich bei seinen Versuchen die Ablenkbarkeit der
positiven Kanalstrahlionen als unabhängig von der Entladnngs-
spannung erwies. Er erhielt immer Ablenkungen die einer frei
durchlaufenen Spannungsdifterenz von 20000 Volt entsprechen
würden, mochte die angelegte Spannung 3000 oder 40000 Volt
betragen.
Ähnliche Beobachtungen haben später die Herren STARK
und KoENiGSBERGER mitgeteilt.
Herr STARKkommt auf Grund von Beobachtungen am
Dopplereffekt zu dem Schluß, daß die Kanalstrahlengeschwin-
digkeit von 8000 Volt ab nicht mehr zunimmt. Herr KoENiGS-
BERGERiQ fand auf Grund von Beobachtungen der magnetischen
und elektrischen Ablenkungen immer dieselbe Geschwindigkeit
hei 10000 bis 60000 Volt Entladungsspannung und später^)
unter veränderten Versuchsbedingungen bis zu 20000 Volt zu-
nehmende, von da ah konstante Geschwindigkeit.
Wir haben bei unseren Versuchen niemals diese Erschei-
nungen beobachten können. Stets wunderten die Phosphoreszenz-
flecken, einerlei, ob sie statisch oder magnetisch, oder mit beiden
Feldern zerlegt waren, mit zunehmender Entladungsspannung
13) J. STARK, T%ys. Z., 77, p. 178, 1910.
*0 J. KoENIGSBERGER U. J. KuTSCHEWSKf, AAi??' Z?'cA^7H?'s.S7(W
M. JSTwHAsO'HAAw, <7. 1910, 4. Abh.
J. KoENiGSBERGER, FAys. Z., 77, p. 379, 1910.
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wo e Ladung, m Masse der abgelenkten Jonen, v deren Geschwin-
digkeit bedeutet und K eine Konstante, die die Stärke des elek-
trischen Feldes und Apparatdimensionen enthält.
Die unablenkbaren Teile müssen demnach entweder keine
Ladung besitzen oder eine sehr viel größere kinetische Energie
als die ablenkbaren. Da nun die Berechnung zeigt, daß die
Geschwindigkeit der am wenigsten abgelenkten bereits der vollen
Elektrodenspannung entspricht, so würde den unablenkbaren
Jonen nur dann eine Ladung zuzusprechen sein, wenn man an-
nimmt, daß ihre Geschwindigkeit aus einer anderen Quelle
stammt, als aus dem freien Durchlaufen des Kathodenfalls.
Sir J. J. THOMSON hat diese Annahme gemacht und die An-
sicht vertreten, daß die Moleküle des Gases durch den Auf-
prall der Kathodenstrahlen gleichsam explodieren und Jonen
oder auch neutrale Teile (doublets) mit großer Geschwindigkeit
„ausschießen". Eine wesentliche Stütze für diese Annahme fand
er darin, daß sich bei seinen Versuchen die Ablenkbarkeit der
positiven Kanalstrahlionen als unabhängig von der Entladnngs-
spannung erwies. Er erhielt immer Ablenkungen die einer frei
durchlaufenen Spannungsdifterenz von 20000 Volt entsprechen
würden, mochte die angelegte Spannung 3000 oder 40000 Volt
betragen.
Ähnliche Beobachtungen haben später die Herren STARK
und KoENiGSBERGER mitgeteilt.
Herr STARKkommt auf Grund von Beobachtungen am
Dopplereffekt zu dem Schluß, daß die Kanalstrahlengeschwin-
digkeit von 8000 Volt ab nicht mehr zunimmt. Herr KoENiGS-
BERGERiQ fand auf Grund von Beobachtungen der magnetischen
und elektrischen Ablenkungen immer dieselbe Geschwindigkeit
hei 10000 bis 60000 Volt Entladungsspannung und später^)
unter veränderten Versuchsbedingungen bis zu 20000 Volt zu-
nehmende, von da ah konstante Geschwindigkeit.
Wir haben bei unseren Versuchen niemals diese Erschei-
nungen beobachten können. Stets wunderten die Phosphoreszenz-
flecken, einerlei, ob sie statisch oder magnetisch, oder mit beiden
Feldern zerlegt waren, mit zunehmender Entladungsspannung
13) J. STARK, T%ys. Z., 77, p. 178, 1910.
*0 J. KoENIGSBERGER U. J. KuTSCHEWSKf, AAi??' Z?'cA^7H?'s.S7(W
M. JSTwHAsO'HAAw, <7. 1910, 4. Abh.
J. KoENiGSBERGER, FAys. Z., 77, p. 379, 1910.