Metadaten

Dechend, Hermann von; Hammer, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1910, 21. Abhandlung): Über Kanalstrahlen — Heidelberg, 1910

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37047#0015
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Uber Ka.nalstra.hlen.

15

Enthalten die Kanalstrahlen nun Teilchen von verschiedenem
m und verschiedenem v, so müssen eine Reihe von Phosphores-
zenzflecken auftreten, die sich, wenn — und v kontinuierlich
m
variabel sind, zu Kurven aneinanderreihen.
Einer Gruppe von Teilchen mit demselben - entspricht
nach 1. eine Parabel, einer Gruppe mit konstantem v eine
gerade Linie.
Herr W. WiEN^) hat beobachtet, daß die Phosphoreszenz-
kurven bei gekreuzten Ablenkungen gerade Linien seien, kam
also zu dem Ergebnis, daß die Geschwindigkeit aller geladenen
Teile des Kanalstrahles (er beobachtete an H-Kanalstrahlen)
dieselbe sei. Dann wäre variabel. Herr STARKhat dieses
m
Ergebnis einer Diskussion unterzogen und gezeigt, daß man
nicht notwendig die Annahme kontinuierlicher Variationen von
— zur Erklärung heranzuziehen braucht, sondern daß die An-
m
nähme einer Neutralisation der Jonen im ablenkenden Feld zur
Erklärung genügt.
Die Beobachtungen von Sir J. J. THOMSON ergaben nun ein
abweichendes Resultat. Er erhielt bei gekreuzten Ablenkungen
keine Geraden, sondern Kurven von annähernd parabolischer
Form. Da seine früheren Versuche mit Induktorströmen ange-
stellt sind, die notwendig variables v geben, können sie nicht
ohne weiteres mit den WiEN'sehen verglichen werden, wohl aber
seine späteren in Phil, mag., März 1910, mitgeteilten mit In-
fluenzmaschine angestellten Versuche.
Die Diskrepanz beider Beobachtungen erklärt sich vermut-
lich daraus, daß die Versuchsbedingungen von Herrn WiEN zur
Beobachtung einer Krümmung nicht günstig waren.
Der Krümmungsradius einer Parabel y2 = 2 p x ist gegeben
durch ^ ^ ^/(p + 3x)'
wächst also mit zunehmendem p. Da der Parameter einer kon-
stantes -- anzeigenden Parabel nun gegeben ist durch

*9 W. WiEN, <%. 8, p. 244, 1002.
*3) J. STARK, F7;y.s. X. p. 583, 1003.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften