Sitzungsberichte der
Heidelberger Akademie der Wissenschaften

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Otto Cohnheim und Dimitri Pletnew:

ich habe ihn durch seine Gefäße mit Sauerstoff durchspült,
indem ich ein Röhrchen in die Arteria mesaricä einband und
dieses mit dem Rohr verband, durch das sonst der Sauerstoff
in die RiNGER'sche Lösung eindringt. Die Venen des Darmes
waren einfach offen und der Sauerstoff nahm seinen Weg durch
die Rlutgefäße des Darms in die RiNGER'sche Lösung und von
dort weiter zu den Absorptionsgefäßen. Eines weiteren Um-
baues bedurfte der Apparat hierfür nicht, und in dieser Weise
lassen sich Muskeln, vielleicht auch andere Organe untersuchen.
Einer kleinen Umgestaltung bedurfte der Apparat hingegen noch,
als ich Organe untersuchte, die ich in dem lebenden Tierkörper
zu lassen wünschte. Das Organgefäß fällt fort. Dafür verband
ich das arterielle Zuleitungsrohr des Apparates mit der Arterie
des betreffenden Organs und das venöse Rohr, das zu den Ab-
sorptionsgefäßen führt, mit der Vene des Organs. Es strömt
somit Sauerstoff statt des Elutes durch die Gefäße des Organs.
In den Weg des arteriellen Rohres wurde eine Waschflasche
mit RiNGER'scher Lösung eingeschaltet nnd die Anordnung so
getroffen, daß entweder der Sauerstoff durch die RiNGER'sche
Lösung hindurchging und dann in die Arterie des Organes lief,
oder daß die RiNGER'sche Lösung eventuell mit einem Zusatz durch
die Rlutgefäße geleitet werden konnte. In dieser Weise habe
icb die Muskeln des Hinterbeins von Katzen untersucht.
In den folgenden Abhandlungen teile ich zunächst die ab-
geschlossenen Versuche über den Gaswechsel der glatten Muskeln
des Magens und Darmes mit. Ich habe sie in Verbindung mit
Herrn Privatdozent Dr. DiMiTRi v. PLETNEW aus Moskau ge-
macht. Die Muskelversuche sind noch nicht abgeschlossen.