Sitzungsberichte der
Heidelberger Akademie der Wissenschaften

Über den Gaswechsel der glatten Muskeln.

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Der Gaswechse! der Magen- und Darmmuskutatur
bei ungenügender Sauerstoffversorgung und unter
dem Einfluß von Chiorbaryum
von
Otto Cohnheim und Dimitri Pietnew
(Aus dem physiologischen Institut der Universität Heidelberg)
In den früheren Versuchen des einen von nnsQ war die
Sauerstoffdurchleitung sehr viel schwächer als in unseren jetzigen
Versuchen. Wir haben daher um einen Vergleich zu. haben;
noch zwei Versuche angestellt; mit einem Sauerstoffstrom, der
den früheren Versuchen entsprach.

Vers. Gewicht
Sauerstoff
Köhlens.
Resp. Q.
Bemerkungen
1. ' 43 g
9,8
38,6
3
Durchleitung durch die Gefäße
2- 48 ,
8,1
41,6
3,2
Durchleitung durch die Flilssigk.

Unter diesen Bedingungen erhält man also gänzlich abnorme
Werte^ die Kohlensäureproduktion bleibt zwar hoch; der Sauer-
stoff sinkt dagegen so stark; daß gänzlich unmögliche respira-
torische Quotienten herauskommen. Wenn gar kein Sauerstoff
vorhanden ist; bewegt sich der Darm auch noch und produziert
auch noch Kohlensäure; die aber nicht einer normalen Atmung
entstammt. Von dem quergestreiften Muskel ist dieses ,,Leben
ohne Sauerstoff" schon lange bekannt und die älteren Physio-
logen haben zum Teil weitgehende Schlüsse daraus gezogen.
Es dürfte richtiger sein, die Bewegungen und die Kohlensäure-
produktion unter diesen Bedingungen als eine Absterbeerschei-
nung zu hetrachten, die mit dem normalen Geschehen nichts
zu tun hat.
Der eine von uns hatte früher an dem Darm Versuche über
die Dauerkontraktion der glatten Muskeln angestellt und diese
Dauerkontraktion durch den Zusatz von Chiorbaryum zur RiNGER-

i) 0. CoHNHEai, -54, 461, 1908.

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