Sitzungsberichte der
Heidelberger Akademie der Wissenschaften

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Otto Cohnheim und Dimitri Pietnew:

Der Gasumsatz der Magenmusku!atur
von
Otto Cohnheim und Dimitri Pietnew
(Aus dem physiologischen Institut der Universität Heidelberg)
Im Gegensatz zu dem Dünndarm bewegt sich der aus dem
Körper entfernte Magen von Hunden und Katzen in RiNGER'scher
Lösung nicht oder ganz mangelhaft. Beim Hundemagen kann man
in der feuchten Kammer einzelne Bewegungen sehen, welche die
Form dieser Bewegungen zu erkennen gestatten. An diesem
Objekt haben HOFMEISTER und ScHüTZi) die Bewegungen des
Magens zuerst studiert. Der Katzenmagen scheint, sich nicht besser
zu bewegen. Es ist. uns indes gelungen, auch den Magen außer-
halb des Körpers zu lebhaften Bewegungen zu veranlassen, in-
dem wir eine Beobachtung CANNON's benutzten. CANNON0 zeigte
nämlich, daß nach Durchschneidung der zum Magen führenden
Nerven die Bewegungen des Magens für einige Zeit aufgehoben
sind, daß sie aber später wieder anfangen, und in der zweiten
Woche wieder ganz normal werden. Die autonomen Zentren,
die in der Muskulatur des Magens gelegen sind, werden in dieser
Zeit also selbständig. Wir vermuteten, und es bestätigte sich,
daß in dieser Zeit auch der herausgenommene Magen extra corpus
sich bewegen würde. Wir durchschnitten daher in Äthernarkose
unter aseptischen Kautelen bei Katzen beide Vagi und beide
Splanchnici, ließen die Tiere eine Reihe von Tagen am Leben
und untersuchten erst dann ihre Mägen. Die Durchschneidung
der Splanchnici erfolgte nach den Angaben von LANGLEY und
MAGNUS, wie sie von MAGNUS3) genau beschrieben worden sind.
Es wurden alle Nerven, die mit der Arteria coeliaca und mit
der Arteria mesenterica superior verlaufen im Mesenterium durch-
schnitten, letztere wegen etwaiger Anastomosen am Magenaus-
Ö F. HOFMEISTER und J. SCHÜTZ, zBv'A. /. arp. P/mnw., 30, 7, 1885;
W. B. ÜANNON, Hwcv/cim Jow'%. 30, 1907.
b W. B. CANNON, zt7??e?'7caK t/OM7'7I. o/' PAp.s/opMyi/, 77, 1906.
b R. MACNus, P/Myars zl?*cA., 775, S. 324, 1906.