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Best, Franz; Cohnheim, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1910, 23. Abhandlung): Zur Physiologie und Pathologie der Magenverdauung: vier Arbeiten — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.37049#0006
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Franz Best und U. Gohnheim:

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des Magens einen Reiz für die Bewegungen der Muskulatur
abgibt. Von
300 ccm laufen in 10 Minuten aus 110—120 ccm
200 ccm „ „ „ „ „ 50— 60 ccm
100 ccm „ „ „ „ „ 30 - 40 ccm.
AVas nun die Zusammensetzung anlangf, so fanden wir es
bestätigt, daß physiologische Kochsalzlösung (0,9o/o) den Magen
am schnellsten verläßt, 130—150 ccm in 10 Minuten, Wasser
langsamer, 110—120 ccm, noch langsamer Kochsalzlösung von
2o/o, 60 und 65 ccm. Einen Einfluß der Temperatur haben wir
dagegen nicht feststellen können. Wasser von 0° und Wasser,
das so heiß war wie der heißeste Tee, den ein Mensch trinken
kann, laufen ebensoschnell durch wie Wasser von Zimmertempe-
ratur und ebenso haben wir keinen Unterschied für alle von
uns untersuchten Flüssigkeiten finden können. Kaffee, Tee, Bier,
Sodawasser, Zuckerwasser von 3 und von 5o/o, Wasser mit einem
Zusatz von Schnaps, Vichy- und Biliner Sauerbrunnen, ebenso
Bouillon laufen gleichschnell durch den Viagen. Eine Ausnahme
machte nur Zitronenlimonade, die sehr viel länger im Magen
zurückblieb, offenbar wegen der Säurewirkung, und eine Rohr-
zuckerlösung von 8o/o, die ebenfalls auffallend lange im Viagen
verblieb.
Mit Rücksicht auf die angebliche Störung der Viagenver-
dauung durch Eiswasser haben wir ein Probefrühstück in den
Magen eingeführt, 10 Minuten später 150 ccm Eiswasser einlaufen
lassen und zu der gewöhnlichen Zeit den Magen entleert. Menge
und Azidität des Inhalts waren normal.
 
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