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Best, Franz; Cohnheim, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1910, 23. Abhandlung): Zur Physiologie und Pathologie der Magenverdauung: vier Arbeiten — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.37049#0012
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13 Franz Best u. 0. Cohnheim: Physiologie u. Pathologie der Magenverdauung.

Über den Rücktritt von GaHe in den Magen.
Unsere Untersuchungen bezweckten, festzustellen, unter
weichen Bedingungen Galle aus dem Darme in den Magen Über-
tritt bei Fütterung von fettreicher Nahrung und reinen Fetten.
Um Unabhängig von der Freßlust des Hundes zn sein,
machten wir die Versuche an einem ösophagotomierten Hunde,
der zugleich eine einfache Magentistel hatte. Auf diese Weise
gelang es uns, die psychische Motilität des Magens und die
Abscheidung des Appetitsaftes nach Belieben ein- oder auszu-
schalten, je nachdem wir den Hund während der Versuche
scheinfütterten, oder ihm die Fette unbemerkt in den Magen
brachten.
Brachten wir Fette ohne Scheinfütterung in den Magen,
dann fanden wir regelmäßig nach einer halben Stunde reichlich
Galle im Magen.
Wurde der Flund bei den Versuchen scheingefüttert, dann
war nach einer halben Stunde keine Galle in den Magen zurück-
geflossen. Gaben wir ohne Scheinfütterung mit den Fetten Salz-
säure in den Magen, um den Appetitsaft zu ersetzen, dann
war mit Ausnahme einiger Fälle auch keine Galle zurückge-
flossen. Es war also in der Hauptsache die psychische Motilität,
d. h. der sofortige Beginn der Ausspritztätigkeit, des Antrurn
pylori, welches beim Fressen mit Appetit den Bücktritt der Galle
in den Magen verhinderte.

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