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Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1910, 28. Abhandlung): Über die Wirkungen sehr kurzwelligen ultravioletten Lichtes auf Gase und über eine sehr reiche Quelle dieses Lichtes: Einleitung und 1. Teil — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.37054#0004
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P. Lenard und C. Ramsauer:

unter möglichst günstigen Verhältnissen zu studieren er-
laubte. Wir haben in dieser zuletzt gemeinsam durch-
geführten Arbeit auch Erfolg gehabt. Die neue Lichtquelle
übertriftt im Reichtum an sehr kurzwelligem Licht weit alle
bisher benutzten Lichtquellen; sie verspricht daher ganz all-
gemein überall dort von erheblichem Vorteil zu sein, wo es sich
um Wirkungen dieses Lichtes handelt. Man überzeugt sich mit
Hilfe dieser Lichtquelle auch leicht davon, daß die eben er-
wähnten, früher gezogenen Schlüsse — welche von manchen
Seiten, sehr zu Unrecht, bezweifelt worden sind — richtig
waren. Namentlich bestätigt es sich auch, daß es Moleküle im
Gaszustand sind, auf welche das Licht wirkt, ohne daß natürlich,
wie schon ursprünglich hervorgehoben, die Mitwirkung fester
Körper — Staub im Gas oder Gefäßwände -— dann ausge-
schlossen ist, wenn solche mitbestrahlt werden.
Wir berichten im folgenden I. Teil über die Lichtquelle,
alsdann in nachfolgenden weiteren Teilen über die mit ihr bereits
erhaltenen neuen Resultate, wobei dann auch Gelegenheit sein
wird, auf die von anderen Seiten über den Gegenstand erschie-
nenen Publikationen einzugehen, welche unseren erwähnten ersten
Mitteilungen folgten.

I. Teil, Lichtquelle.
Prinzip. — Schon zur Zeit, als wir die Wirkungen des
ultravioletten Lichtes auf die Gase fanden, erwiesen sich die
elektrischen Lunken als die reichste Quelle des kurzwelligen
Lichtes. Seither kam die Quecksilberbogenlampe in Quarz-
gefäßen als neue, mächtige ultraviolette Quelle hinzn. Da
es sich aber hier um Wellenlängen unterhalb 200 pp han-
delt (1900, Band 1, p. 494ff., Band 3, p. 315k), für welche
selbst der kristallisierte Quarz schon mangelhaft durchlässig
ist, so sind dieser Lampe hier Grenzen gesetzt. Sie ist
an diesen Wellenlängen sogar erheblich ärmer als die Funken
eines gewöhnlichen Induktoriums mittlerer Größe hei zweck-
mäßiger Kapazitätsanschaltung, und sie bietet hier hauptsäch-
lich nur den Vorteil, in sich hermetisch geschlossen, und daher
störungsfreier und in der Anwendung bequemer zu sein als
die Funken, ln der Tat sind unsere Versuche bereits vielfach
mit Quecksilberlampen wiederholt und auch, namentlich nach
der chemischen Seife hin, erweitert worden (s. den 11. Teil). Die
 
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