Wirkungen sehr kurzwelligen ultravioletten Lichtes auf Gase. 11. 7
Er findet dabei, daß die Nebelkerne, welche bei gewöhnlicher
Temperatur noch eine Stunde nach der Belichtung nachweisbar
waren, durch Erhitzen über 180° C schnell zerstört werden,
während Kälte (—70° C) sie nicht beeinflußt. Die Durchmesser
der Kerne, nach der Dampfkondensationsmethode gemessen, er-
gaben sich in Sauerstoff, Stickstoff, Kohlensäure und Luft etwa
gleich dem 25 fachen Molekulardurchmesser, bei stärkerem Licht
etwas größer, bei schwächerem kleiner. Hiernach sind die Kerne
aus sehr vielen Molekülen zusammengehäuft, und insofern sie
keine besonderen chemischen Eigenschaften zeigen, scheint ihr
Aufbau — im Gegensatz zur Ozonbildung — ohne vorherige
Spaltungen oder Umlagerungen der betreffenden Moleküle statt-
zufinden. Es wurden bei diesen Kernmessungen außer Wasser-
dampf auch noch die Dämpfe von Benzol, Chloroform und Salz-
säure benutzt; dabei ergab Wasserdampf in allen vier Gasen
viel größere Kerndurchmesser (rund 14-10"^ mm) als die anderen
Dämpfe (8-10"^ mm). Dies scheint anzuzeigen, daß Wasser-
moleküle sich viel leichter an die Kerne lagern als andere
Moleküle. Die Gelegenheit zur Anlagerung vor der Messung er-
gab sich bei den Versuchen dadurch, daß das belichtete Gas zu-
erst über die betreffende Flüssigkeit geleitet werden mußte, um
sich mit deren Dampf zu sättigen, ehe es in die Expansions-
kammer trat, wo die Kerne gemessen wurden. Es war jedoch
gesättigter Wasserdampf nötig, um die Kerne bis auf 14-10"^ mm
anwachsen zu lassen; fünfprozentige Salzsäure, welche un-
gesättigten Wasserdampf entwickelt, ergab, an Stelle des Wassers
benutzt, nur kleinere Kerne.
Wir haben auch in unseren eigenen Versuchen Anlaß ge-
funden, die Rolle des Wasserdampfes bei der Nebclkernbildung
durch das Licht eingehend zu untersuchen; wir gehen darauf in
den weiter folgenden Teilen ein, möchten jedoch gleich bemerken,
daß der bisherige Ausfall der Versuche uns zur Annahme bringt,
daß Wassermoleküle schon bei der Erzeugung der Nebelkerne
durch das Licht wesentlich mitwirken.
Da die atmosphärische Luft stets Wasserdampf enthält, kann
die Nebelkernbildung in ihr durch das Sonnenlicht auch meteo-
rologisch nicht ohne Bedeutung sein. Man hat in letzter Zeit
fast ausschließlich die Elektrizitätsträger in der Atmosphäre als
benutzt, also im wesentlichen dieselbe Lichtquelle, welche auch zu unseren
früheren Versuchen (1900) gedient hatte.
Er findet dabei, daß die Nebelkerne, welche bei gewöhnlicher
Temperatur noch eine Stunde nach der Belichtung nachweisbar
waren, durch Erhitzen über 180° C schnell zerstört werden,
während Kälte (—70° C) sie nicht beeinflußt. Die Durchmesser
der Kerne, nach der Dampfkondensationsmethode gemessen, er-
gaben sich in Sauerstoff, Stickstoff, Kohlensäure und Luft etwa
gleich dem 25 fachen Molekulardurchmesser, bei stärkerem Licht
etwas größer, bei schwächerem kleiner. Hiernach sind die Kerne
aus sehr vielen Molekülen zusammengehäuft, und insofern sie
keine besonderen chemischen Eigenschaften zeigen, scheint ihr
Aufbau — im Gegensatz zur Ozonbildung — ohne vorherige
Spaltungen oder Umlagerungen der betreffenden Moleküle statt-
zufinden. Es wurden bei diesen Kernmessungen außer Wasser-
dampf auch noch die Dämpfe von Benzol, Chloroform und Salz-
säure benutzt; dabei ergab Wasserdampf in allen vier Gasen
viel größere Kerndurchmesser (rund 14-10"^ mm) als die anderen
Dämpfe (8-10"^ mm). Dies scheint anzuzeigen, daß Wasser-
moleküle sich viel leichter an die Kerne lagern als andere
Moleküle. Die Gelegenheit zur Anlagerung vor der Messung er-
gab sich bei den Versuchen dadurch, daß das belichtete Gas zu-
erst über die betreffende Flüssigkeit geleitet werden mußte, um
sich mit deren Dampf zu sättigen, ehe es in die Expansions-
kammer trat, wo die Kerne gemessen wurden. Es war jedoch
gesättigter Wasserdampf nötig, um die Kerne bis auf 14-10"^ mm
anwachsen zu lassen; fünfprozentige Salzsäure, welche un-
gesättigten Wasserdampf entwickelt, ergab, an Stelle des Wassers
benutzt, nur kleinere Kerne.
Wir haben auch in unseren eigenen Versuchen Anlaß ge-
funden, die Rolle des Wasserdampfes bei der Nebclkernbildung
durch das Licht eingehend zu untersuchen; wir gehen darauf in
den weiter folgenden Teilen ein, möchten jedoch gleich bemerken,
daß der bisherige Ausfall der Versuche uns zur Annahme bringt,
daß Wassermoleküle schon bei der Erzeugung der Nebelkerne
durch das Licht wesentlich mitwirken.
Da die atmosphärische Luft stets Wasserdampf enthält, kann
die Nebelkernbildung in ihr durch das Sonnenlicht auch meteo-
rologisch nicht ohne Bedeutung sein. Man hat in letzter Zeit
fast ausschließlich die Elektrizitätsträger in der Atmosphäre als
benutzt, also im wesentlichen dieselbe Lichtquelle, welche auch zu unseren
früheren Versuchen (1900) gedient hatte.