Wirkungen sehr kurzwelligen ultravioletten Lichtes auf Gas'e. II.
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Sehr bemerkenswert ist der Einfluß des Wasserdampfes, in-
dem 60 pc Sättigung der Luft eine Erhöhung der Wirkung auf
das 14 fache ergibt (3).
Die starke Wirksamkeit der Luft aus Stahlbomben (6) wird
man ebenfalls Verunreinigungen zuschreiben dürfen, obgleich der
benutzte metallene Druckreduzierhahn sorgfältig von Fettspuren
gereinigt und, nach Angabe der Fabrik, als Schmiermittel für die
Kompressionspumpen nur reines Glyzerin zur Anwendung kam.
Nach diesen Erfahrungen mußten wir unser Augenmerk vor
allem auf den Einfluß von Dämpfen richten, in erster Linie auf
den soeben gefundenen Einfluß des Wasserdampfes, welcher in
Spuren auch in unserer filtrierten Luft vorhanden sein konnte und
welcher jedenfalls in der freien Erdatmosphäre stets vorhanden
ist. Wir kommen hierauf im folgenden und auch in den späteren
Teilen zurück (s. S. 24 u. Tab. IV; auch S. 7 oben), nachdem
hier erst die Prüfung der Methode erledigt und die Frage nach
dem Wellenlängengebiete der benützten Strahlen soweit be-
handelt ist, als es durch Absorptionsversuche geschehen konnte.
Wirkung der Gefäßwände. — Da es sich um die Träger-
erzengung durch das Licht im Gasraume handelt, ist die Wirkung
des Luchts auf die festen Wände des Bestrahlungsgefäßes be-
sonders zu berücksichtigen. Diese letztere Wirkung besteht aber
nach der von dem einen von uns früher entwickelten Theorie der
lichtelektrischen Wirkung^) nur in der Erzeugung von negativen
Trägern im umgebenden Gas; bei seiner direkten Wirkung auf
das Gas muß aber das Licht gleiche Mengen negativer und posi-
tiver Träger erzeugen. Danach hat man in der beobachteten Ge-
samtwirkung die positiven Träger als Maß für die Wirkung auf
das Gas zu nehmen, den Überschuß der negativen Träger über
die positiven aber als Maß der lichtelektrischen Wirkung auf die
Wände. Diese Auffassung haben wir einer Prüfung unterzogen
und sie hat sich dabei bestätigt. Die Prüfung wurde in dem
Bestrahlungsrohr, Fig. 1, vorgenommen durch sukzessive Ver-
längerung der bestrahlten Luftstrecke von 4 bis auf 16 cm. Die
Gaswirkung muß dabei wachsen, weil sukzessive mehr Gas durch-
strahlt wird, die lichtelektrische Wirkung auf die Wände muß
aber dem Strahlengange nach (s. die Fig. 1) nahe; konstant bleiben,
denn sie besteht in der Hauptsache aus der Wirkung auf die
3p LENARD, Uüe7?6?' /1/Mc?. Okt. 1899, und UmM/eM <r/. PAy.sJc 5,
p. 149, 1902.
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Sehr bemerkenswert ist der Einfluß des Wasserdampfes, in-
dem 60 pc Sättigung der Luft eine Erhöhung der Wirkung auf
das 14 fache ergibt (3).
Die starke Wirksamkeit der Luft aus Stahlbomben (6) wird
man ebenfalls Verunreinigungen zuschreiben dürfen, obgleich der
benutzte metallene Druckreduzierhahn sorgfältig von Fettspuren
gereinigt und, nach Angabe der Fabrik, als Schmiermittel für die
Kompressionspumpen nur reines Glyzerin zur Anwendung kam.
Nach diesen Erfahrungen mußten wir unser Augenmerk vor
allem auf den Einfluß von Dämpfen richten, in erster Linie auf
den soeben gefundenen Einfluß des Wasserdampfes, welcher in
Spuren auch in unserer filtrierten Luft vorhanden sein konnte und
welcher jedenfalls in der freien Erdatmosphäre stets vorhanden
ist. Wir kommen hierauf im folgenden und auch in den späteren
Teilen zurück (s. S. 24 u. Tab. IV; auch S. 7 oben), nachdem
hier erst die Prüfung der Methode erledigt und die Frage nach
dem Wellenlängengebiete der benützten Strahlen soweit be-
handelt ist, als es durch Absorptionsversuche geschehen konnte.
Wirkung der Gefäßwände. — Da es sich um die Träger-
erzengung durch das Licht im Gasraume handelt, ist die Wirkung
des Luchts auf die festen Wände des Bestrahlungsgefäßes be-
sonders zu berücksichtigen. Diese letztere Wirkung besteht aber
nach der von dem einen von uns früher entwickelten Theorie der
lichtelektrischen Wirkung^) nur in der Erzeugung von negativen
Trägern im umgebenden Gas; bei seiner direkten Wirkung auf
das Gas muß aber das Licht gleiche Mengen negativer und posi-
tiver Träger erzeugen. Danach hat man in der beobachteten Ge-
samtwirkung die positiven Träger als Maß für die Wirkung auf
das Gas zu nehmen, den Überschuß der negativen Träger über
die positiven aber als Maß der lichtelektrischen Wirkung auf die
Wände. Diese Auffassung haben wir einer Prüfung unterzogen
und sie hat sich dabei bestätigt. Die Prüfung wurde in dem
Bestrahlungsrohr, Fig. 1, vorgenommen durch sukzessive Ver-
längerung der bestrahlten Luftstrecke von 4 bis auf 16 cm. Die
Gaswirkung muß dabei wachsen, weil sukzessive mehr Gas durch-
strahlt wird, die lichtelektrische Wirkung auf die Wände muß
aber dem Strahlengange nach (s. die Fig. 1) nahe; konstant bleiben,
denn sie besteht in der Hauptsache aus der Wirkung auf die
3p LENARD, Uüe7?6?' /1/Mc?. Okt. 1899, und UmM/eM <r/. PAy.sJc 5,
p. 149, 1902.
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