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Lenard, Philipp [Hrsg.]; Ramsauer, Carl [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1910, 31. Abhandlung): Über die Wirkungen sehr kurzwelligen ultravioletten Lichtes auf Gase und über eine sehr reiche Quelle dieses Lichtes: Wenig absorbierbares und doch auf Luft wirkendes Ultraviolett, II. Teil — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.37057#0022
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P. Lenard und C. Ramsauer:

über die Absorption dieser Strahlen in Luft und auch in anderen
Gasen zu erhalten. Der Apparat, Fig. 1, erlaubte in der Tat in
einfacher Weise zugleich die Absorption und die Wirkung in
den Gasen zu messen, und zwar beide, Absorption und Wirkung,
in einer und derselben Gasmasse, worauf es ankam, um zu
sehen, ob nicht die geringe Absorption in der Zimmerluft und
die doch vorhandene Wirkung auf die Versuchsluft in einem
Unterschied der Zusammensetzung beider ihren Grund habeW)
Verlängert man in diesem Apparat die durchstrahlte Gasstrecke
von 4 cm auf 8 cm, so muß die Wirkung am Elektrometer auf
das Doppelte wachsen, wenn keine Absorption des Lichts statt-
gefunden hat, sie muß dagegen unverändert bleiben, wenn alles
wirksame Licht bereits in den ersten 4 cm Gas absorbiert
worden ist. Berechnet man also den Zuwachs an. Gaswirkung
(Menge der positiven Träger) beim Übergang von 4 auf 8 cm in
Prozenten, so würden 100 pc vollständige Durchlässigkeit, 0 pc
vollständige Absorption in der Gasstrecke von 4 cm bedeuten.
Diese prozentischen Durchlässigkeitszahlen, findet man in der
vorletzten Kolumne der folgenden Tab. IV eingetragen, während
die absolute Menge der positiven Träger, welche das Maß für
die trägerbildende Wirkung des Lichts in dem Gase sind, in der
2. Kolumne sich finden. Zu bemerken ist, daß die Durchlässig-
keitszalden nicht als exakt quantitativ im optischen Sinne zu
nehmen sind, denn die Elektrometerwirkung ist nicht exakt pro-
portional der Lichtintensität, sondern hängt in komplizierterer
Weise mit derselben zusammen, worüber wir besondere Ver-
suche im III. Teil bringen. Immerhin berechtigen aber die Zahlen
der Tabelle, wie wir glauben, zu den folgenden Bemerkungen.
Vor allem ist die jetzt quantitativ festgestellte große Durch-
lässigkeit der filtrierten Luft, 95—100 pc, erstaunlich. Sie zeigt
einesteils, daß wir es hier keinesfalls mit Wellenlängen aus dem
ScuuMANN'schen Gebiet zu tun haben, andernteils aber auch, daß
nur relativ wenig Aloleküle der ganzen Luft an der Absorption
(und auch an der hier beobachteten Wirkung) beteiligt sein
konnten. Es ist. nicht, ausgeschlossen, daß dies Sauerstoff- oder
Stickstofhnoleküle sind, welche aber dann diesen Wellenlängen
gegenüber, um welche es sich hier handelt, stets nur vereinzelt

39 Da somit hier aus der auffallenden Gesamtstrahlung bei jedem Gase
nur der auf dasselbe Gas wirksame Teil bei der Absorptionsmessung in Betracht
kommt, müssen die Absorptionszahlcn, die wir hier ermitteln, maximale sein.
 
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