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P. Lenard und C. Ramsauer:
Fig. 2 kommt dies Resultat in der Tat durch nur geringe Höhen-
unterschiede der positiven und negativen Kurven zum Ausdruck.
Es sind also hier nicht hnr sämtliche positiven Träger, sondern
es ist auch der größere Teil der negativen Träger durch Licht-
wirkung aut das Gas entstanden (vgl. Teil 11, S. 19 u. ft.). Kleidete
man die Innenwand des Gefäßes mit geerdetem Aluminiumblech
oder auch mit Stanniol aus, so resultierte großer Überschuß von ne-
gativen Trägern, herrührend von der lichtelcktrischen Wirkung auf
die Metallwände, wie die Zahlen der Tab. 11 zeigen. Bemerkens-
Tabelle 11.
Schnellerer Verlust der im Überschuß vorhandenen negativen
Träger bei verlangsamtem Gasstrom. Filtr. Luft, Quarzgefäß
mit Stanniolauskl eid ung.
Gasstrom
Gesamtmengeder
in 1 1
— Träger
+ Träger
7 0 sek.
7P8
8-9
13-8 ,
39-8
7*4
27-2 „
223
6-7
wert, ist dabei, daß, wie man sieht, bei Verlangsamung des Gas-
stromes die im Überschuß befindlichen negativen Träger in weit
höherem Maße verloren gingen als die positiven Träger. Dies kann
durch verstärkte Diffusion an die Wände infolge des elektrischen
Eigcnfeldes der im Überschuß vorhandenen Träger erklärt
werden.3Q Dieser schnelle Verlust der Unipolarität des Leitver-
mögens wurde auch bereits früher bemerkt.3Q
Der so mehrfach konstatierte große Verlust an kleinsten
Trägern durch Rekombination und Diffusion an die Wände ist
bei allen unseren Versuchen unvermeidtich gewesen, da wir auf
das Auffangen der Träger im Bcstrahlungsgefäße selbst verzichten
mußten, indem es nicht gelang, einen genügend guten Leiter zu
33) In gleichen Einheiten wie in Fig. 2. Daß danach bei Stanniol-
wänden nicht nur mehr negative, sondern auch etwas mehr positive Träger
erscheinen, als bei Quarzwänden, kann Folge des Verlustes von positiven
Trägern durch elektrische Eigenfelder der isolierenden Quarzwände sein.
3Q Auch Abtrennung freier Elementarquanten von den negativen Trägern
(vgl. S. 16) kann mitwirken.
33) P. LENARD, mw,. & PAy.s., 1900, Bd. 3, p. 308, 309 ; vgl. auch
Teil II, S. 9.
P. Lenard und C. Ramsauer:
Fig. 2 kommt dies Resultat in der Tat durch nur geringe Höhen-
unterschiede der positiven und negativen Kurven zum Ausdruck.
Es sind also hier nicht hnr sämtliche positiven Träger, sondern
es ist auch der größere Teil der negativen Träger durch Licht-
wirkung aut das Gas entstanden (vgl. Teil 11, S. 19 u. ft.). Kleidete
man die Innenwand des Gefäßes mit geerdetem Aluminiumblech
oder auch mit Stanniol aus, so resultierte großer Überschuß von ne-
gativen Trägern, herrührend von der lichtelcktrischen Wirkung auf
die Metallwände, wie die Zahlen der Tab. 11 zeigen. Bemerkens-
Tabelle 11.
Schnellerer Verlust der im Überschuß vorhandenen negativen
Träger bei verlangsamtem Gasstrom. Filtr. Luft, Quarzgefäß
mit Stanniolauskl eid ung.
Gasstrom
Gesamtmengeder
in 1 1
— Träger
+ Träger
7 0 sek.
7P8
8-9
13-8 ,
39-8
7*4
27-2 „
223
6-7
wert, ist dabei, daß, wie man sieht, bei Verlangsamung des Gas-
stromes die im Überschuß befindlichen negativen Träger in weit
höherem Maße verloren gingen als die positiven Träger. Dies kann
durch verstärkte Diffusion an die Wände infolge des elektrischen
Eigcnfeldes der im Überschuß vorhandenen Träger erklärt
werden.3Q Dieser schnelle Verlust der Unipolarität des Leitver-
mögens wurde auch bereits früher bemerkt.3Q
Der so mehrfach konstatierte große Verlust an kleinsten
Trägern durch Rekombination und Diffusion an die Wände ist
bei allen unseren Versuchen unvermeidtich gewesen, da wir auf
das Auffangen der Träger im Bcstrahlungsgefäße selbst verzichten
mußten, indem es nicht gelang, einen genügend guten Leiter zu
33) In gleichen Einheiten wie in Fig. 2. Daß danach bei Stanniol-
wänden nicht nur mehr negative, sondern auch etwas mehr positive Träger
erscheinen, als bei Quarzwänden, kann Folge des Verlustes von positiven
Trägern durch elektrische Eigenfelder der isolierenden Quarzwände sein.
3Q Auch Abtrennung freier Elementarquanten von den negativen Trägern
(vgl. S. 16) kann mitwirken.
33) P. LENARD, mw,. & PAy.s., 1900, Bd. 3, p. 308, 309 ; vgl. auch
Teil II, S. 9.