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Lenard, Philipp [Hrsg.]; Ramsauer, Carl [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1910, 32. Abhandlung): Über die Wirkungen sehr kurzwelligen ultravioletten Lichtes auf Gase und über eine sehr reiche Quelle dieses Lichtes: Über Bildung großer Elektrizitätsträger. III. Teil — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.37058#0015
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Wirkungen sehr kurzweiligen ultravioletten Lichtes auf Gase. 111. 15

Anden, der weder (wie die 1900 benutzte Seifenlösung) wenig
lichtelektrischc Wirkung zeigte, noch aber auch durch Ver-
dampfung störend gewesen wäre.
Größte und kleinste Träger beiderlei Zeichens. —
Schon aus dem Laufe der Kurven Fig. 2, wo sowohl die positiven
als auch die Mehrzahl der negativen Träger der Gaswirkung ent-
stammen, ist ersichtlich, daß diese beiden Trägersorten von nahe
gleicher Größe sind.26)
Einen feiner durchgeführten Vergleich der positiven und der
negativen Träger gibt Fig. 3. Das Bestrahlungsgefäß, Fig. 1, aus
Messing, war hier mit einer 14 mm dicken Quarzplatte statt der
Flußspatlinse zum Lichteintritt und einer inneren Luftstrecke von
12 cm versehen. Die Gesamtmenge der Träger ist zum besseren
Vergleich hei beiden Sorten — 100 gesetzt; in Wirklichkeit waren
die Mengen der negativen und der positiven Träger zueinander, wie
136:5,7. Der große Überschuß der negativen Träger ist Folge der
starken lichtelektrischen Wirkung auf die hier stark bestrahlten
Messingwände.2') Wir vergleichen also hier im wesentlichen nega-
tive Träger von lichtelektrischer Wirkung auf Messing mit den
positiven Trägern aus der Luftwirkung. Wie man sieht, sind die
negativen Träger beweglicher als die positiven. Jedoch sind sehr
große Träger beiderlei Zeichens vorhanden und zwar in merk-
lichen Viengen auch solche, die selbst hei 200 Volt noch nicht ge-
fangen werden, entsprechend einem Radius von mehr als
17 - 10^6 mm (vgl. Tab. I), also einer Anhäufung von außer-
ordentlich vielen Molekülen. Besonders unter den positiven
Trägern finden sich viele (4 pc., von den negativen nur 0,7 pc.:
bei 200 V. noch nicht gefangen) von dieser Größe (vgl. die Fig. 3).
Was die kleinsten positiven Träger anlangt, so gehören ihnen
(Punkt k in Fig. 3, vgl. S. 11), etwa 10 Volt Spannung, d. i. (nach
Tab. I) etwa 4 - 10*^ mm Radius zu. Sie sind also ebenfalls
noch aus sehr vielen Molekülen zusammengesetzt. Noch kleinere
positive Träger können vorhanden gewesen, durch Diffusion und
Rekombination aber unterwegs verloren gegangen sein.
26) Auch bei den früheren Versuchen in geschtossenen Bestrahlungs-
gcfäßen war dies schon hervorgetreten (ü?m. & P^7/.s., 1900, Bd. 3, 308,
309); über die Trägergrößen bei den damaligen Beobachtungen in feier Lu t
siehe Teii Ii, p. 10 Fußnote. Vgh auch S. SACHS (i. c.).
27) Das Quarzgefäß mußte für feinere Versuche verfassen werden, da
es, wohi infotge variabler Elektrisierungen der Wände, nicht völiig konstante
Resultate gab.
 
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