JTür verschiedene Fragen über die Eigenschaften radioaktiver
Substanzen kann es von Wichtigkeit sein, den Einfluß zu kennen,
den eine elektrische Ladung eines radioaktiven Präparates auf
die Reichweite, Jonisationsvermögen usw. der von ihm aus-
gehenden Strahlungen auszuüben vermag. Um nur eines der
wichtigeren Beispiele anzuführen, sei darauf hingewiesen, daß
geschlossene Röhrchen, die ein Radiumpräparat enthalten, sich
von selbst auf ein sehr hohes Potential aufladen können, und
daß zufällige Störungen des Potentials etwa beim Erwärmen
dann leicht den Anschein radioaktiver Veränderungen im Präparat
hervorrufen können.
Ich habe mir deshalb die Aufgabe gestelll, unter möglichst
einfachen Versuchsbedingungen den Einfluß einer elektrischen
Ladung auf die Ausstrahlung eines Radiumpräparats zu unier-
suchen, und wählte hierzu die a-Strahlung des Poloniums.
Einen Einfluß von Potentialen auf die Jonisationswirkuug
radioaktiver Präparate hat in unzweifelhafter Weise bereits Herr
S. EvEÜ festgestellt. Die Versuchsreihe, die sich auf a-Strahlung
bezieht, ist mit einer Platte angestellt, die in Thoremanation mit
Thor-C aktiviert ist. Da hier gleichzeitig ß-Strahlung vorhanden
ist, so sind seine Resultate notwendig kompliziert und für quan-
titative Folgerungen nicht geeignet. Es zeigte sich: Befand sich die
Platte von dem mit Aluminiumfolie abgeschlossenen Elektroskop
so weit entfernt, daß a-Strahlen nicht mehr in dasselbe hinein-
gelangen konnten, so erhöhte negatives Potential die Abfall-
geschwindigkeit des Goldblättchens und positives Potential ver-
minderte sie, und zwar betrug die Differenz der Entladungs-
geschwindigkeiten für — bis -j- 30000 V. ca. 12 o/o. Dieses
Resultat ist nicht so leicht zu deuten, denn von einer gewissen
Geschwindigkeit der ß-Strahlen ab wird nach früheren Unter-
suchungen das Jonisationsvermögen derselben mit wachsender
i) Phil. Mag. [fil 11, 8. 7^0. l'JOS.
l*
Substanzen kann es von Wichtigkeit sein, den Einfluß zu kennen,
den eine elektrische Ladung eines radioaktiven Präparates auf
die Reichweite, Jonisationsvermögen usw. der von ihm aus-
gehenden Strahlungen auszuüben vermag. Um nur eines der
wichtigeren Beispiele anzuführen, sei darauf hingewiesen, daß
geschlossene Röhrchen, die ein Radiumpräparat enthalten, sich
von selbst auf ein sehr hohes Potential aufladen können, und
daß zufällige Störungen des Potentials etwa beim Erwärmen
dann leicht den Anschein radioaktiver Veränderungen im Präparat
hervorrufen können.
Ich habe mir deshalb die Aufgabe gestelll, unter möglichst
einfachen Versuchsbedingungen den Einfluß einer elektrischen
Ladung auf die Ausstrahlung eines Radiumpräparats zu unier-
suchen, und wählte hierzu die a-Strahlung des Poloniums.
Einen Einfluß von Potentialen auf die Jonisationswirkuug
radioaktiver Präparate hat in unzweifelhafter Weise bereits Herr
S. EvEÜ festgestellt. Die Versuchsreihe, die sich auf a-Strahlung
bezieht, ist mit einer Platte angestellt, die in Thoremanation mit
Thor-C aktiviert ist. Da hier gleichzeitig ß-Strahlung vorhanden
ist, so sind seine Resultate notwendig kompliziert und für quan-
titative Folgerungen nicht geeignet. Es zeigte sich: Befand sich die
Platte von dem mit Aluminiumfolie abgeschlossenen Elektroskop
so weit entfernt, daß a-Strahlen nicht mehr in dasselbe hinein-
gelangen konnten, so erhöhte negatives Potential die Abfall-
geschwindigkeit des Goldblättchens und positives Potential ver-
minderte sie, und zwar betrug die Differenz der Entladungs-
geschwindigkeiten für — bis -j- 30000 V. ca. 12 o/o. Dieses
Resultat ist nicht so leicht zu deuten, denn von einer gewissen
Geschwindigkeit der ß-Strahlen ab wird nach früheren Unter-
suchungen das Jonisationsvermögen derselben mit wachsender
i) Phil. Mag. [fil 11, 8. 7^0. l'JOS.
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