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Reinganum, Max; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1910, 8. Abhandlung): Veränderung der Reichweite von Alpha-Strahlen durch elektrische Potentiale — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.37034#0012
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A'IaxReinganum:

R3
und muß bei der gezeigten Übereinstimmung zwischen Theorie
und Experiment gute Werte für diese drei Größen erhalten. Statt
von zwei verschiedenen a-Strahlungen auszugehen, kann man
sich auch solche aus einer Strahlungsart durch Passierenlassen
von Folien erst hersteilen. Die ^Reichweiten" sind dann von
der Folie abzurechnen, als Geschwindigkeit ist die unmittelbar
hinter der Folie zu nehmen. Es liegt hier also eine neue Methode
der ' Bestimmung vor, der aber auch das Gesetz der linearen
m
Fnergieabnahme von RUTHERFORD zugrunde liegt.
Was nun die von Herrn EvE erwähnte Fehlerquelle der
Biegung der Bahnen der a-Teilchen auf die Folie betrifft,
so ist schon die Biegung der Kraftlinien bei der benutzten
Versuchsanordnung — das Aluminiumfenster war nur ein
Teil einer größeren leitenden Ebene — sehr gering. Da
nun dicht an der Grenze der Reichweite beobachtet wurde,
und die 1 qcm große Poloniumfläche sich nur etwa 3 cm
entfernt von dem etwa 5 qcm großen ebenen Aluminium-
fenster befand, so wurde zudem nur der mittlere Teil des-
selben von den a-Teilchen getroffen, eine Biegung der mehr
nach der Peripherie des Aluminiumfensters gerichteten Teilchen
kann aber nicht, wesentlich mehr Teilchen zum Auftreffen
bringen, da wegen der Krümmung der Bahn die Luftstrecke, nicht
kürzer wird. Aus demselben Grunde, daß die Peripherie von
Teilchen gar nicht mehr getroffen wird, kann man eine Ver-
schiebung direkt äquivalent mit einer Reichweitenänderung durch
Spannung setzen, sonst müßte man eine, jedoch klein bleibende,
Korrektion dafür einführen, daß (wenigstens bei punktförmiger
Strahlungsquelle) die Zahl der auf das Fenster gerichteten Teilchen
umgekehrt, proportional dem Quadrate des Abstands vom Fenster
wäre. Auch eine Blende, um die a-Strahlen nur auf den mittleren
Teil der Folie fallen zu lassen, erwies sich somit bei den ver-
wandten Dimensionen als unnötig. Daß keine in Betracht
kommende Biegung der Bahn der a-Teilchen eintrat, wurde auch
noch in folgender Weise geprüft. Fs wurde ein kegelförmiger
Pappschirm etwa in Form eines Lampenschirms hergestellt, in
dessen kleine Öffnung das Aluminimnfenster gerade hereinpaßte.
Der Schirm war innen mit Stanniol beklebt und wurde zur Erde
abgeleitet vor die Folie gesetzt. Nun hätten die a-Teilchen durch
eine positive Spannung von dem Aluminiumfenster weg nach
den näher gelegenen Teilen des Schirms gebogen werden müssen,
 
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