OH
Hartwig Franzen:
on
20
/ /
0 = N — OH - HO — NH, - HON + 2 H,0.
\ \ ^
OH OH
Dieser letztere Teilvorgang entspricht nun vollkommen dem,
welchen ich hei der Bildung von Cyanwasserstoff aus Form-
aldehyd und 'salpetriger Säure angenommen habe,, und aus diesem
Grunde halte ich die Annahme eines Derivates des Formamids
der Vorstufe der Blausäure für besser als die Annahme von
Formaldoxim.
Man könnte nun ja noch einwenden, daß das Formamid
auch nur sehr schwer in Blausäure überführbar ist; aber dem
ist entgegenzuhalten, daß ja gar nicht, mit dem eigentlichen
Formamid operiert wird, sondern mit seiner um 1 Mol. wasser-
reicheren Form, und es ist sehr wohl möglich, daß dieses in
viel leichterer Weise reagiert.
Einerlei wie nun auch der Mechanismus der Cyanwasserstoff-
säurebildung ist, so viel darf man doch jedenfalls aus dem eben
Gesagten entnehmen, daß es wahrscheinlich ist, daß der Cyan-
wasserstoff aus Nitraten und einem organischen Körper gebildet
wird, daß dieser Cyanwasserstoff dann mit Aldehyden zu Oxy-
nitrileu Zusammentritt, welche weiter durch Einwirkung von Am-
moniak und verseifender Mittel in a-Aminosäuren überführt
werden.
Während TREUE die Aminosäurebildung auf diesem Wege nur
ganz allgemein ausspricht, möchte ich diese Hypothese etwas
weiter aushauen und zu zeigen versuchen, wie wohl die ver-
schiedenen Aminosäuren, welche die Eiweißkörper zusammen-
setzen, durch die Pflanze gebildet werden können.
Am einfachsten liegt die Sache hei der Bildung der Amino-
essigsäure, des Glycocolls; dieser Aminosäure liegt ja der Form-
aldehyd zugrunde
HCN -
OH XM,
/ /
CH Nf-E ^ CH
^CN \ä'H
CEE - COOH,
NH,
und nach der BAEYER'schcn Assimilationshypolhese muß dieser
Aldehyd den Pflanzen in reichlicher Menge zur Verfügung stehen.
Schwieriger liegt die Sache schon beim Alanin, der a-Amino-
Hartwig Franzen:
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0 = N — OH - HO — NH, - HON + 2 H,0.
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OH OH
Dieser letztere Teilvorgang entspricht nun vollkommen dem,
welchen ich hei der Bildung von Cyanwasserstoff aus Form-
aldehyd und 'salpetriger Säure angenommen habe,, und aus diesem
Grunde halte ich die Annahme eines Derivates des Formamids
der Vorstufe der Blausäure für besser als die Annahme von
Formaldoxim.
Man könnte nun ja noch einwenden, daß das Formamid
auch nur sehr schwer in Blausäure überführbar ist; aber dem
ist entgegenzuhalten, daß ja gar nicht, mit dem eigentlichen
Formamid operiert wird, sondern mit seiner um 1 Mol. wasser-
reicheren Form, und es ist sehr wohl möglich, daß dieses in
viel leichterer Weise reagiert.
Einerlei wie nun auch der Mechanismus der Cyanwasserstoff-
säurebildung ist, so viel darf man doch jedenfalls aus dem eben
Gesagten entnehmen, daß es wahrscheinlich ist, daß der Cyan-
wasserstoff aus Nitraten und einem organischen Körper gebildet
wird, daß dieser Cyanwasserstoff dann mit Aldehyden zu Oxy-
nitrileu Zusammentritt, welche weiter durch Einwirkung von Am-
moniak und verseifender Mittel in a-Aminosäuren überführt
werden.
Während TREUE die Aminosäurebildung auf diesem Wege nur
ganz allgemein ausspricht, möchte ich diese Hypothese etwas
weiter aushauen und zu zeigen versuchen, wie wohl die ver-
schiedenen Aminosäuren, welche die Eiweißkörper zusammen-
setzen, durch die Pflanze gebildet werden können.
Am einfachsten liegt die Sache hei der Bildung der Amino-
essigsäure, des Glycocolls; dieser Aminosäure liegt ja der Form-
aldehyd zugrunde
HCN -
OH XM,
/ /
CH Nf-E ^ CH
^CN \ä'H
CEE - COOH,
NH,
und nach der BAEYER'schcn Assimilationshypolhese muß dieser
Aldehyd den Pflanzen in reichlicher Menge zur Verfügung stehen.
Schwieriger liegt die Sache schon beim Alanin, der a-Amino-