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Franzen, Hartwig: ; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1910, 9. Abhandlung): Über die Bildung der Aminosäuren in den Pflanzen und über die Einwirkung von Formaldehyd auf Cyankalium: I. Theoretischer Teil — Heidelberg, 1910

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37035#0028
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28

Hartwig Franzen:

R

C

/

0

H

FI,8


/ II,0.

Mit Formaldehyd bildet sich auf diese Weise der Flnoformaldehyd,
resp. dessen Trimeres, der Trithioformaldehyd
ITC/ / H,8 = HC/ + IT,0.
H " ^H
Durch die Untersuchungen von EuLER wissen wir nun, daß
der Formaldehyd in wäßriger Lösung in der Glycolform, in seiner
um 1 Mol. Wasser reicheren Form, vorhanden ist und auch in
dieser reagiert
,0 /OH
HO/ + LEO — CId,
011

und es ist wahrscheinlich, daß auch der Thioformaldchyd sich
mit 1 Mol. Wasser zu verbinden vermag

HC<f + H,0 -
\R

^8H
CH, .
^OIT

Diese Hydratform des Thioformaldehyds wird nun, da die Gruppe
SH der Gruppe OH außerordentlich ähnelt, auch in ganz analoger
Weise wie der Formaldehyd reagieren, und man darf annehmen,
daß er auch Aldolkondensationen eingehen kann. Kondensieren
sich nun 1 Mol. Formaldehyd uud 1 Mol. Thioformaldehyd nach
Art der Aldolkondensation miteinander, so muß der Thioglyc.ol-
aldchyd entstehen

Oll OH
CH, / CH,
\sil ^011

T)H

CH,
i
8H

CH,

OH

- CFI,
I
8H

C

,/0

II

aus diesem Thioglycolaldehyd erfolgt dann die Bildung des
Cystel'ns nach dem schon öfters geschriebenen Schema

O
CH, — C/ CFI,-CH-CN - CH,-CH-CN
I ^ 'HF i i i " i
SH SH OH SH NIF,
- CH, — CH —COOIF.
 
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