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Franzen, Hartwig: ; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1910, 9. Abhandlung): Über die Bildung der Aminosäuren in den Pflanzen und über die Einwirkung von Formaldehyd auf Cyankalium: I. Theoretischer Teil — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.37035#0029
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Bildung der Aminosäuren in den Pflanzen.

29

Durch Oxydation des Cyste'ins erfolgt dann die Bildung des
Cystins, der Diaminodithiomilchsäure
COOH

CH,
— CH -COOH
CII,
-cn-
SH
NH,
t
S
NII,
1
+ 0 -
1
SH
NH,
s
NH,
CH2
- CH -COOH
CII,
1
-CH

+ H,0.

COOH

Damit wäre anch für die Entstehung der beiden schwefelhaltigen
Eiweißkomponenten eine annehmbare Erklärung gegeben.
Weiter in der Reihe der als Eiweißspaltstücke aufgefundenen
a-Aminosäuren käme jetzt die a-Aminovaleriansänre, das Valin.
Dieser Säure muß der fsobutylaldehyd zugrunde liegen
CII,, p) CH,, CH,,
ICH —C/ - )CH-CII-CN -> )CII—CII—CN
CH,/ \H CH/ i OH/ ,
OH NH,
CH,,
)CH — CH., — COOH,
CH./

es fragt sich aber, wie bildet die Pflanze diesen Aldehyd?
Sieht man sich die Formel des Isobutylaldehyds etwas
näher an, so findet man, daß er die Isopropylgruppe enthält

CH;
CIL

,0

Spaltet man nun den Isobutylalkohol hydrolytisch rein sche-
matisch, so erhält man Isopropylalkohol und Formaldehyd
CIL, O
Add — OH H(/ ,
C1R 11
und man konnte sich so denken, daß der Isobutylaldehyd durch
Kondensation von Isopropylalkohol mit Formaldchyd entsteht.
Diese Annahme ist aber nicht sehr wahrscheinlich, da Alkohole
im allgemeinen nicht zu derartigen Kondensationsreaktionen ge-
neigt sind. Wir müssen uns deshalb nach einem Körper Um-
sehen, welcher ebenfalls die Isopropylgruppe enthält und der-
artige Kondensationen eingchen kann, und ein solcher Körper
liegt in dem Aceton vor
CH,
 
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