W. E. Pauli:
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statt grünlich hellblau, Ca Pb KCl anstatt lavendelgrau blau. Diese
Erscheinung ist wohl so zu erklären, daß durch die Kathodenstrahlen
einzelne Banden bei der Erregung besonders bevorzugt werden.
Zinksulfide. An den Arbeiten der Herren LENARD und
KL ATT 9), sowie auch in der neuesten Arbeit des Herrn LENARD 10)
war auch Zinksulfid, dem bekanntlich eine stark phosphoreszie-
rende Eigenschaft zukommt, zur Betrachtung herangezogen. In
der zuletzt erwähnten Arbeit untersucht Herr LENARD Präparate
der „Braunschweiger Chininfabrik", die sich durch ihre schöne,
helle Phosphorescenz auszeichnen, und zwar Sulfide mit Spuren
von Kupfer und Mangan. Er findet, daß diese Präparate die den
Erdalkaliphosphoren charakteristischen Banden aussenden, sie
also als „Phosphore" betrachtet werden können. Ich habe die-
selben Sulfide auch noch im ultravioletten und ultraroten Spektral-
bezirk untersucht und gefunden, daß sie sich genau wie Ca Cu-
bzw. CaMn-Phosphore verhalten, denn die Emission der Prä-
parate war dort dieselbe geringe wie die der Erdalkaliphos-
phore, neue charakteristische Banden wurden nicht gefunden.
Ich habe dann noch weiter möglichst reines Zinksulfid (also
ohne Metallgehalt), ebenfalls von der Braunschweiger Chinin-
fabrik, untersucht und hier weder im Ultraviolett noch im Ultrarot
eine Spur von Phosphorescenz finden können. Da reines Zink-
sulfid auch im sichtbaren Gebiet keine nennenswerte Phospho-
rescenz zeigt, so muß man jetzt zu dem Schlüsse kommen, daß
das Zink in demselben Präparat wohl das Erdalkalimetall, nicht
aber das wirksame Schwermetall ersetzen kann.
Ultrarote Phosphorescenz. Nach Beendigung der Unter-
suchung über die ultraviolette Emission der Erdalkaliphosphore
tauchte naturgemäß die Frage nach der ultraroten Phosphorescenz
auf. Daß eine solche bestehen müsse, haben schon die Herren
LENARD und KL ATT n) vermutet. Auch DE VissERis) hält die
Existenz ultraroter Phosphorescenz für sicher, und zwar aus
dem Grunde, weil die Schwingungszahl zweier zusammenge-
lagerter Elektronen nur halb so groß sei als die eines Elektrons;
auf letztere Ansicht werde ich noch zurückkommen. —- Es hat
9) LENARD U. KLATT, 1904.
1°) P. LENARD, C&er %. Heidelberger
Akad. d. Wiss., 1909, p. 11.
11) LENARD U. KLATT, 1. C., 1904.
i-) 0. DE VissER, #330^ (fMMe SM?* ^ Recueil
des trav. chim. des Pays-Bas. 20, 1901.
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statt grünlich hellblau, Ca Pb KCl anstatt lavendelgrau blau. Diese
Erscheinung ist wohl so zu erklären, daß durch die Kathodenstrahlen
einzelne Banden bei der Erregung besonders bevorzugt werden.
Zinksulfide. An den Arbeiten der Herren LENARD und
KL ATT 9), sowie auch in der neuesten Arbeit des Herrn LENARD 10)
war auch Zinksulfid, dem bekanntlich eine stark phosphoreszie-
rende Eigenschaft zukommt, zur Betrachtung herangezogen. In
der zuletzt erwähnten Arbeit untersucht Herr LENARD Präparate
der „Braunschweiger Chininfabrik", die sich durch ihre schöne,
helle Phosphorescenz auszeichnen, und zwar Sulfide mit Spuren
von Kupfer und Mangan. Er findet, daß diese Präparate die den
Erdalkaliphosphoren charakteristischen Banden aussenden, sie
also als „Phosphore" betrachtet werden können. Ich habe die-
selben Sulfide auch noch im ultravioletten und ultraroten Spektral-
bezirk untersucht und gefunden, daß sie sich genau wie Ca Cu-
bzw. CaMn-Phosphore verhalten, denn die Emission der Prä-
parate war dort dieselbe geringe wie die der Erdalkaliphos-
phore, neue charakteristische Banden wurden nicht gefunden.
Ich habe dann noch weiter möglichst reines Zinksulfid (also
ohne Metallgehalt), ebenfalls von der Braunschweiger Chinin-
fabrik, untersucht und hier weder im Ultraviolett noch im Ultrarot
eine Spur von Phosphorescenz finden können. Da reines Zink-
sulfid auch im sichtbaren Gebiet keine nennenswerte Phospho-
rescenz zeigt, so muß man jetzt zu dem Schlüsse kommen, daß
das Zink in demselben Präparat wohl das Erdalkalimetall, nicht
aber das wirksame Schwermetall ersetzen kann.
Ultrarote Phosphorescenz. Nach Beendigung der Unter-
suchung über die ultraviolette Emission der Erdalkaliphosphore
tauchte naturgemäß die Frage nach der ultraroten Phosphorescenz
auf. Daß eine solche bestehen müsse, haben schon die Herren
LENARD und KL ATT n) vermutet. Auch DE VissERis) hält die
Existenz ultraroter Phosphorescenz für sicher, und zwar aus
dem Grunde, weil die Schwingungszahl zweier zusammenge-
lagerter Elektronen nur halb so groß sei als die eines Elektrons;
auf letztere Ansicht werde ich noch zurückkommen. —- Es hat
9) LENARD U. KLATT, 1904.
1°) P. LENARD, C&er %. Heidelberger
Akad. d. Wiss., 1909, p. 11.
11) LENARD U. KLATT, 1. C., 1904.
i-) 0. DE VissER, #330^ (fMMe SM?* ^ Recueil
des trav. chim. des Pays-Bas. 20, 1901.