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Pauli, Wilhelm E.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1911, 1. Abhandlung): Über ultraviolette und ultrarote Phosphorescenz — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.37060#0018
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W. E. Pauli:

rasches Trocknen günstig wirkt, so wurde sie im Exikkator inner-
halb 3/i Stunden getrocknet. — Ich habe dann noch Platten her-
gestellt, die die guten Eigenschaften des Dicyanins und des
BuRBANK'schen Sensibilisators vereinigen. Die Zusammensetzung
des Bades war: I1/2 ccm Cyaninlösung (BuRBANx), 4 ccm Di-
cyaninlösung, 200 ccm Wasser, einige Tropfen Silbernitratlösung;
vier Minuten gebadet, kurz in Wasser gespült, im Exsikkator ge-
trocknet. Ein Hinzufügen von Ammoniak habe ich nicht als
günstig finden können. Im allgemeinen haben mir aber die mit
Dicyanin hergestellten Platten genügt, da das Ende ihres Emp-
findlichkeitsbereiches nie von einer ultraroten Bande erreicht
wurde. Die Versuchsanordnung war im übrigen dieselbe wie
bei den Untersuchungen der ultravioletten Phosphorescenz. Neue
ultrarote Banden wurden gefunden bei Sr Mn Na (Max. bei
ca. 810 pp), Sr Ni Fl (Max. bei ca. 790 pp) und Ba Pb Na (Max.
bei ca. 795 pp). Die am weitesten ins Ultrarot gehende Phos-
phorescenz zeigte Ca Ni Fl, bis ca. 910 pp. Schwache ultrarote
Phosphorescenz wurde auch bei Ca Pb und Sr Cu gefunden (bis
ca. 810 pp), die aber nur als die Fortsetzung der etwas ver-
waschenen y-Banden aufzufassen sind. Ihre photographische Fest-
legung kann als ein Beweis dafür dienen, daß das benutzte Ver-
fahren empfindlich genug war, denn die y-Banden sind nur sehr
schwache Banden, die nur rudimentär Vorkommen. Wenn man
aus der photographischen Schwärzung des Vergleichsspektrums
(Hefnerlampe) und des Phosphorescenzspektrums unter Berück-
sichtigung der Expositionsdauer und der Spaltbreiten auf die
Intensitäten der ultraroten Banden schließt, so zeigt sich, daß
1
die Strahlung eines Phosphors ungefähr der Hefnerlampe
im Gebiet von 800—900 pp ist. —
Zinksulfide. Die schon im ersten Teil der Arbeit erwähnten
Zinksulfide der Braunschweiger Chininfabrik wurden auch auf
ihre ultrarote Emission hin untersucht. Es ergab sich, daß Zn Cu
und Zn Mn keine besonderen ultraroten Banden besitzen, sondern
nur die sehr schwache Emission der Erdalkaliphosphore in diesem
Spektralgebiet zeigen, ihnen also auch hier völiig ähnlich sind.
Reines Zinksulhd ergab trotz zehnstündiger Exposition keine
photographische Schwärzung im Rot und Ultrarot. —
Da die Aufnahmen ultraroter Banden mit großem Zeitauf-
wand verbunden sind, so wurden nur einige bei hohen und tiefen
 
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