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Pauli, Wilhelm E.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1911, 1. Abhandlung): Über ultraviolette und ultrarote Phosphorescenz — Heidelberg, 1911

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37060#0029
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Über ultraviolette und ultrarote Phosphorescenz.

Es wurde schon im Anfang erwähnt, daß die Verschiebung
der Banden nach dem roten Ende des Spektrums hin in den
Sulfiden Ca S, Sr S, Ba S durch den Einfluß des Dielektrikums
auf den Oszillator (Metallatom) erklärt worden war; die Richtig-
keit dieser Anschauung wurde schon hei der Betrachtung und
Zusammenstehung der sichtbaren Banden in überzeugender Weise
bestätigt.^-) Denn wenn man die Wellenlänge der Maxima analoger
Banden in den drei Sulfiden durch die Wurzel aus der Di-
elektrizitätskonstanten des Sulfids dividiert, so erhält man eine
nahezu konstante Zahl. In der folgenden Tabelle sind die neu-
gefundenen unsichtbaren Banden und die berechneten Werte von


(X = Wellenlänge des Maximums, D

des Sulfids) zusammengestellt:

Dielektrizitätskonstante

Phosphor
Wellenlänge des
Bandenmaximums
X
l/D
Ca Pb
366 gg
j 128,9
Sr Pb
381 gg
(130,0
Ca Ag
350 gg
j 193,2
Sr Ag
378 gg
1129,9
Ga Bi
380 gg
j 138,8
Sr Bi
395 gg
1 135,7
Ca Ni
775 gg
)279,9
Sr Ni
7 90 gg
1271,4
Ca Pb
600 gg
j 946,4
BaPb
795 gg
i 244,0

Die Tabelle ist leider insofern unvollständig, als die analogen
Banden im Ultraviolett nirgends bei den Bariumphosphoren ge-
funden wurde, also z. B. bei BaPb, BaBi, BaAg. Der Grund
kann zum Teil darin liegen, daß die richtigen Präparationsbe-
dingungen für diese Banden nicht gefunden werden konnten.
Andererseits weisen die Versuche mit Kathodenstrahlen, d. h.
die merkwürdige Tatsache, daß die Ba-Phosphore selbst bei in-
tensivster Erregung nicht fähig sind, ultraviolette Banden aus-
zusenden, daraufhin, daß der oben genannten Erscheinung noch
eine andere, bis jetzt unbekannte Tatsache zugrunde liegt. —
Schließlich sei der gegenseitigen Beeinflussung unsichtbarer

--) P. ÜENARD. HeüM&erye?* üXa& & ttä'gs., p. 16, 1903.
 
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