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Lenard, Philipp [Editor]; Ramsauer, Carl [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1911, 16. Abhandlung): Über die Wirkungen sehr kurzwelligen ultravioletten Lichtes auf Gase und über eine sehr reiche Quelle dieses Lichtes, 4: Über die Nebelkernbildung durch Licht in der Erdatmosphäre und in anderen Gasen, und über Ozonbildung — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.37069#0021
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Wirkungen sehr kurzwelligen ultravioletten Lichtes auf Gase. IV.

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größer), zeigte sich in unseren Versuchen dadurch, daß dampf-
abgebende Substanzen (Wasser, Kautschukschläuche) hinter dem
Behchtungsgefäß (zwischen diesem und dem Dampfstrahl) stets
eingeschaltet werden konnten, ohne daß dadurch Dampfstrahl-
wirkung hervorgebracht worden wäre.46)
Über die Wirkung von Nebelkernen und Elektrizi-
tätsträgern bei der Wolkenbildung. — Man hat, nach alle-
dem, die nebel-(wolken-)bildende Wirkung kleiner Elektrizitäts-
träger — auch in meteorologischer Beziehung - bis in die letzte
Zeit sicherlich überschätzte) Kräftig nebelbildend wirken nach
unseren Versuchen nur viel größere Molekülkomplexe, als sie
aus Elektrizitätsträgern allein entstehen. Sind solche Kom-
plexe, echte „Nebelkerne", vorhanden, wie z. B. in der
freien Atmosphäre als Staub und Rauch in den tieferen
Schichten, und als lichterzeugte Nebelkerne in den höheren
Schichten (vgl. S. 16), so erfolgt bei eintretender, geringer
Übersättigung des Wasserdampfes die Kondensation an diesen
Nebelkernen; es ist aber für die so eintretende Wolkenbil-
dung ^) gleichgültig, ob diese Kerne elektrisch oder unelektrisch
waren, und auch, ob neben ihnen noch kleinere Elektrizitäts-
träger vorhanden waren, oder ob nicht. Daß große Komplexe
(Staubpartikel) selbst auch ohne Sättigung, bei geringer relativer
Feuchtigkeit der Luft, schon Anlagerung von Wassermolekülen
ergeben, was ihre Größe in einer von dem relativen Feuchtig-
keitsgehalt der Luft abhängigen Weise wachsen läßt, ist durch
besondere Versuche von Herrn J. A. POLLOCK gezeigL^ und es
ist das auch in Übereinstimmung mit der bekannten meteoro-
logischen Tatsache, daß die Luft, wenn lange kein Niederschlag
stattgefunden hat, aber die relative Feuchtigkeit wächst, allmäh-
lich immer trüber, „dicker" wird. Ebenso haben wir (in Ver-
suchen des V. Teils) bei Nebelkernen, welche durch Licht aus
46) Einen Versuch, welcher für die Nichtanlagerung von Dämpfen an kleine
Elektrizitätsträger noch mehr beweisend ist, wird die bevorstehende Ver-
öffentlichung von Herrn A. BECKER bringen.
4?) Obgleich bereits C. T. R. WiLSON (1. c., 1899, p. 453) zum Resultate
gelangt, daß Gasträger allein, ohne Mitwirkung anderer Einflüsse, für ge-
wöhnlich nicht als Kondensationskerne wirken.
48) Für die Regenbildung, d. i. für das nachherige Zusammenfließen
der Wolkentröpfchen, sind elektrische Ladungen der Kerne nicht gleichgültig
(vgl. Za^seA?*., 1904, S. 249).
49) .1. A. PoLLOCK, 1. c.; s. S. 4 des Vorliegenden.
 
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