A. Wirtdaus :
lierte Aminosäure handeln. Außer den oben erwähnten Tat-
sachen spricht gegen das Vorhandensein einer Carboxylgruppe
auch der Umstand, daß die N-benzoyltrimethylcolchicinsäure
(ebenso wie Colchicein) ohne Einwirkung auf blaues Lackmus-
papier ist. Acylierte Aminosäuren sind aber Säuren, die stärker
sind als Essigsäure und die blaues Lackmuspapier kräftig röten.
Nimmt man in der Trimethylcolchicinsäure eine Enolgruppe an,
so bleibt die Funktion eines Sauerstoffatoms, das ZniSEL der
Carboxylgruppe zugezählt hatte, unbestimmt. Ich habe mich
vergeblich bemüht, dieses (sechste) Sauerstoffatom mit irgend-
welchen Reagentien in Umsetzung zu bringen; vermutlich ist
es also als Oxydsauerstoff vorhanden. Das zweite Molekül
Salzsäure, das die Trimethylcolchicinsäure addiert, ist vielleicht
an dieses Sauerstoffatom gebunden, und möglicherweise sind
die Salze, welche Colchicin und Colchicein bilden, Oxo-
niumsalze.
Außer der N-benzoyltrimethylcolchicinsäure habe ich auch
die N - para - nitrobenzoyltrimethylcolchicinsäure — dünne
Prismen, F 256" — und die N-para-brombenzoyltrimethylcolchi-
cinsäure — Blättchen, F" 253" — bereitet.
N- benzotsujfo-trimethytcotchicinsäure.
bCA
10 g Trimethylcolchicinsäurechlorhydrat wurden in 100 ccm
lOproz. Kalilauge gelöst und abwechselnd mit kleinen Mengen
Benzolsulfochlorid und Kalilauge geschüttelt. Nach Zugabe von
25 g Benzolsulfochlorid wurde die Reaktion unterbrochen; von
einer geringen Menge Harz, die sich abgeschieden hatte, wurde
abtiltriert und die Lösung mit Salzsäure angesäuerf. Es fiel
ein Kristallbrei aus, der abgesaugt, ausgewaschen und aus
95proz. Alkohol umkristallisiert wurde. Ausbeute 11 g.
Die Verbindung ist leicht löslich in Chloroform, ziemlich
leicht löslich in Aceton und kochendem Alkohol und kristalli-
siert aus diesem Lösungsmittel in grünlich gelben rhombischen
Blättchen, die bei 255° schmelzen. Sie ist unlöslich in Wasser
und verdünnten Säuren, leicht löslich in verdünnten Alkalien;
sie liefert eine intensiv grüne Eisenchloridreaktion. Es handelt
sich also um eine N-benzolsulfo-trimethylcolchicinsäure.
lierte Aminosäure handeln. Außer den oben erwähnten Tat-
sachen spricht gegen das Vorhandensein einer Carboxylgruppe
auch der Umstand, daß die N-benzoyltrimethylcolchicinsäure
(ebenso wie Colchicein) ohne Einwirkung auf blaues Lackmus-
papier ist. Acylierte Aminosäuren sind aber Säuren, die stärker
sind als Essigsäure und die blaues Lackmuspapier kräftig röten.
Nimmt man in der Trimethylcolchicinsäure eine Enolgruppe an,
so bleibt die Funktion eines Sauerstoffatoms, das ZniSEL der
Carboxylgruppe zugezählt hatte, unbestimmt. Ich habe mich
vergeblich bemüht, dieses (sechste) Sauerstoffatom mit irgend-
welchen Reagentien in Umsetzung zu bringen; vermutlich ist
es also als Oxydsauerstoff vorhanden. Das zweite Molekül
Salzsäure, das die Trimethylcolchicinsäure addiert, ist vielleicht
an dieses Sauerstoffatom gebunden, und möglicherweise sind
die Salze, welche Colchicin und Colchicein bilden, Oxo-
niumsalze.
Außer der N-benzoyltrimethylcolchicinsäure habe ich auch
die N - para - nitrobenzoyltrimethylcolchicinsäure — dünne
Prismen, F 256" — und die N-para-brombenzoyltrimethylcolchi-
cinsäure — Blättchen, F" 253" — bereitet.
N- benzotsujfo-trimethytcotchicinsäure.
bCA
10 g Trimethylcolchicinsäurechlorhydrat wurden in 100 ccm
lOproz. Kalilauge gelöst und abwechselnd mit kleinen Mengen
Benzolsulfochlorid und Kalilauge geschüttelt. Nach Zugabe von
25 g Benzolsulfochlorid wurde die Reaktion unterbrochen; von
einer geringen Menge Harz, die sich abgeschieden hatte, wurde
abtiltriert und die Lösung mit Salzsäure angesäuerf. Es fiel
ein Kristallbrei aus, der abgesaugt, ausgewaschen und aus
95proz. Alkohol umkristallisiert wurde. Ausbeute 11 g.
Die Verbindung ist leicht löslich in Chloroform, ziemlich
leicht löslich in Aceton und kochendem Alkohol und kristalli-
siert aus diesem Lösungsmittel in grünlich gelben rhombischen
Blättchen, die bei 255° schmelzen. Sie ist unlöslich in Wasser
und verdünnten Säuren, leicht löslich in verdünnten Alkalien;
sie liefert eine intensiv grüne Eisenchloridreaktion. Es handelt
sich also um eine N-benzolsulfo-trimethylcolchicinsäure.