Metadaten

Wülfing, Ernst; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1911, 20. Abhandlung): Über die Lichtbrechung des Kanadabalsams — Heidelberg, 1911

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37073#0003
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Die heutige Gesteinsmikroskopie pflegt ihre Dauerpräparate
sämtlich in Kanadabalsam einzubetten. Die Bedeutung der Licht-
brechung dieses Einbettungsmittels geht mit der Bedeutung,
welche die Beobachtung der BECKE'schen Linie für die Mineral-
diagnose seit 1893 genommen hat, Hand in Hand; dennoch trifft
man in der Literatur nur auf vereinzelte Angaben über diese
wichtige Konstante. So geben die bekannten BEHRENs'schen
„Tabellen zum Gebrauch bei mikroskopischen Arbeiten" an, 1. Auf-
lage 1887, Tabelle 27, „Kanadabalsam 1,528 - 1,540", und in
späteren Auflagen, z. B. in der vierten von 1908, „Kanadabalsam
(Mittelwert) 1,535". Diese Zahlen stammen nach einer Bemer-
kung in der 3. Auflage von 1898, S. 50, wahrscheinlich von
BEHRENS selbst her. — 1898 hat J. E. WoLFF auf Veranlassung
von G. T. BECKER kurze Angaben über die Lichtbrechung des
Kanadabalsams, wie er hei den Dünnschliffen der Geologischen
Landesaufnahme der Vereinigten Staaten gebraucht wird, ge-
macht*) und die Zahl 1,5393 mitgeteilt, ohne indessen näher
auf die Art dieser Bestimmung einzugehen und vor allem ohne
die Grenzen festzulegen, innerhalb deren eine so variable Sub-
stanz wie Kanadabalsam in der Lichtbrechung hin und her
schwankt. — In der 4. Auflage von RosENBUscH-WüLFiN&s Phy-
siographie sind im 1. und 2. Teilband Angaben enthalten, die in
ihrer Unbestimmtheit und auch in ihrem widerspruchsvollen Cha-
rakter deutlich zeigen, wie wenig man noch vor etwa sieben
Jahren über die Brechungsverhältnisse dieses wichtigen Mediums
unterrichtet war. In Bd. I, 1, S. 150, habe ich selbst angegeben,
„der Brechungsexponent des getrockneten Kanadabalsams ist etwa
1,54", ohne daß ich mich indessen auf eigene exakte Beobach-
tungen bezüglich dieser Angaben gestützt hätte. In Bd. I, 2,
S. 345, ist. dagegen gesagt: „Der Kanadabalsam hat einen
zwischen uj und e des Quarzes liegenden Brechungsexponenten,

U üw. /oMw. 5 (1898), S. 349.

i*
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften