Über die Lichtbrechung des Kanadabalsams.
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Brechungsexponenten von der Temperatur in den verschiedenen
Mischungen und damit auch die Möglichkeit der Umrechnung
aller Werte auf 18°, wie sie in Tabelle UI aufgezeichnet sind.
Analoge Versuche, die an Probe 3 sechs Tage hindurch an-
gestellt wurden, haben zu ganz ähnlichen Ergebnissen geführt.
Aus diesen Beobachtungen, die noch fortgesetzt werden sollen,
ersieht man, daß Xylolbalsam bei gewöhnlicher Temperatur sein
Lösungsmittel sehr langsam verliert, daß aber der Balsam schließ-
lich doch wohl, wie es nach den Zahlen der Tabelle III den An-
schein hat, seine ursprüngliche Lichtbrechung unverändert wieder
erlangt. Unter diesen Umständen wäre zu empfehlen, den zur
Xylollösung bestimmten Balsam nicht so stark wie bisher ein-
zukochen, da er sonst nach einiger Zeit ein zu hoch licht-
brechendes und auch ein zu sprödes Produkt abgibt.
Ergebnisse.
1. Bei der Revision einiger dem Kanadabalsam in der Licht-
brechung benachbarter Mineralien wurde gefunden,
a.) daß Chalcedon bei einigermaßen grobfaseriger Entwicklung
so gut wie einachsig ist und die Brechungsexponenten a = ß
oder uu — 1,530, y oder e == 1,538 zeigt;
b) daß bei Hydrargillit von Slatoust und Langesund a und ß
wesentlich höher als bisher angenommen und mindestens
= 1,57 sind ;
c) daß für die meisten Cordierite a = 1,534 + 0,003, ß -
1,539 + 0,003, y = 1,541 + 0,003 anzunehmen ist;
d) daß bei Nephelin in der Lichtbrechung! einstweilen zwei
Arten unterschieden werden müssen. Nephelin vom Vesuv
(Nephelin I) hat uu = 1,5418, e = 1,5378, Elaeolith von Hot
Springs hat uu = 1,5466, e = 1,5417.
2. Die Lichtbrechung des Kanadabalsams liegt bei den
meisten Schliffen der Heidelberger Sammlung zwischen 1,533
und 1,541.
3. Trockener Kanadabalsam erniedrigt bei mittleren Tem-
peraturen seinen Brechungsexponenten im Durchschnitt um
0,00033 für 1° Temperatursteigerung.
4. Die Lichtbrechung des Balsams in Dünnschliffen steigt
nur in äußerst seltenen Fällen bis zu uu-Quarz (1,544) und sinkt
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Brechungsexponenten von der Temperatur in den verschiedenen
Mischungen und damit auch die Möglichkeit der Umrechnung
aller Werte auf 18°, wie sie in Tabelle UI aufgezeichnet sind.
Analoge Versuche, die an Probe 3 sechs Tage hindurch an-
gestellt wurden, haben zu ganz ähnlichen Ergebnissen geführt.
Aus diesen Beobachtungen, die noch fortgesetzt werden sollen,
ersieht man, daß Xylolbalsam bei gewöhnlicher Temperatur sein
Lösungsmittel sehr langsam verliert, daß aber der Balsam schließ-
lich doch wohl, wie es nach den Zahlen der Tabelle III den An-
schein hat, seine ursprüngliche Lichtbrechung unverändert wieder
erlangt. Unter diesen Umständen wäre zu empfehlen, den zur
Xylollösung bestimmten Balsam nicht so stark wie bisher ein-
zukochen, da er sonst nach einiger Zeit ein zu hoch licht-
brechendes und auch ein zu sprödes Produkt abgibt.
Ergebnisse.
1. Bei der Revision einiger dem Kanadabalsam in der Licht-
brechung benachbarter Mineralien wurde gefunden,
a.) daß Chalcedon bei einigermaßen grobfaseriger Entwicklung
so gut wie einachsig ist und die Brechungsexponenten a = ß
oder uu — 1,530, y oder e == 1,538 zeigt;
b) daß bei Hydrargillit von Slatoust und Langesund a und ß
wesentlich höher als bisher angenommen und mindestens
= 1,57 sind ;
c) daß für die meisten Cordierite a = 1,534 + 0,003, ß -
1,539 + 0,003, y = 1,541 + 0,003 anzunehmen ist;
d) daß bei Nephelin in der Lichtbrechung! einstweilen zwei
Arten unterschieden werden müssen. Nephelin vom Vesuv
(Nephelin I) hat uu = 1,5418, e = 1,5378, Elaeolith von Hot
Springs hat uu = 1,5466, e = 1,5417.
2. Die Lichtbrechung des Kanadabalsams liegt bei den
meisten Schliffen der Heidelberger Sammlung zwischen 1,533
und 1,541.
3. Trockener Kanadabalsam erniedrigt bei mittleren Tem-
peraturen seinen Brechungsexponenten im Durchschnitt um
0,00033 für 1° Temperatursteigerung.
4. Die Lichtbrechung des Balsams in Dünnschliffen steigt
nur in äußerst seltenen Fällen bis zu uu-Quarz (1,544) und sinkt