P. Lenard und C. Ramsauer:
!6
band des Funkens (Teil I, S. 15) schlägt fast unmittelbar an der
Oberfläche der schützenden Quarzplatte hin, so daß seine Ent-
fernung von der Flußspatplatte 5 mm jedenfalls nicht übersteigt.
Der kugelförmige Mantel und besonders der Saum (Aureole) würden
sich daher in die Öffnung Og hineinerstrecken, falls ihre Ausbildung
geradeso erfolgte wie im unbegrenzten Raume. Tatsächlich ist
ihre Ausbildung nach Og hin jedoch sehr gering und erstreckt
sich nicht bis ganz an das Fenster heran, so daß dieses stets
noch durch eine dünne Luftschicht, eine Art Polster, vor direkter
Berührung mit den Funkenmänteln geschützt ist. Dabei darf die
Dauer dei Funkenerzeugung aber 10 Sekunden nicht über-
schreiten, und gleichzeitig muß durch einen kühlenden Luftstrom
dafür gesorgt werden, daß stets bei'Beginn der Funkenentladung
die Erwärmung infolge des vorhergehenden Funkenüberganges
wieder verschwunden ist. Endlich darf nicht eine der Elektroden
und das Bestrahlungsgefäß gleichzeitig geerdet sein, da sonst
der Funke sofort von der nicht geerdeten Elektrode durch das
Loch der Quarzplatte in das Bestrahlungsgefäß überspringt, selbst
dann, wenn diese Entfernung größer ist als die der Funken-
strecke selbst. Trotz aller dieser Vorsichtsmaßregeln wird es
hei der großen Nähe des starken Funkens begreiflich sein, daß
sich die manchmalige Vernichtung des an sich ja sehr emp-
findlichen Flußspatfensters nicht unbedingt vermeiden läßt. —
Diese Anordnung ermöglicht jetzt die Fintersuchung des Schu-
mannviolett in seiner Einwirkung auf reine oder absichtlich ver-
unreinigte Oase im Bestrahlungsgefäß. Denn d^e Luftschicht bis
zum Fenster, deren Durchlässigkeit durch die hohe Temperatur
vermutlich noch vermehrt wird, ist zu gering, um bei der großen
Intensität der Lichtquelle alles ausgesandte Schumannviolett zu
absorbieren.
Übergang vom Intraquarzviolett zum Flußspatviolett
(Schumannviolett) durch Annäherung der Lichtquelle.—
Die große Steigerung, welche die Trägerbildung bei sukzessiver
Annäherung der Lichtquelle erfährt, ging schon aus den ersten
Versuchen dieser Art hervor^); ebenso erkennt man sie un-
mittelbar aus nachstehender Tabelle I, aus deren Daten auch
noch weitergehende Schlüsse zu ziehen sind.
20) P. LENARD, Uwu P PAyg. 1, Tab. S. 502, 1900.
!6
band des Funkens (Teil I, S. 15) schlägt fast unmittelbar an der
Oberfläche der schützenden Quarzplatte hin, so daß seine Ent-
fernung von der Flußspatplatte 5 mm jedenfalls nicht übersteigt.
Der kugelförmige Mantel und besonders der Saum (Aureole) würden
sich daher in die Öffnung Og hineinerstrecken, falls ihre Ausbildung
geradeso erfolgte wie im unbegrenzten Raume. Tatsächlich ist
ihre Ausbildung nach Og hin jedoch sehr gering und erstreckt
sich nicht bis ganz an das Fenster heran, so daß dieses stets
noch durch eine dünne Luftschicht, eine Art Polster, vor direkter
Berührung mit den Funkenmänteln geschützt ist. Dabei darf die
Dauer dei Funkenerzeugung aber 10 Sekunden nicht über-
schreiten, und gleichzeitig muß durch einen kühlenden Luftstrom
dafür gesorgt werden, daß stets bei'Beginn der Funkenentladung
die Erwärmung infolge des vorhergehenden Funkenüberganges
wieder verschwunden ist. Endlich darf nicht eine der Elektroden
und das Bestrahlungsgefäß gleichzeitig geerdet sein, da sonst
der Funke sofort von der nicht geerdeten Elektrode durch das
Loch der Quarzplatte in das Bestrahlungsgefäß überspringt, selbst
dann, wenn diese Entfernung größer ist als die der Funken-
strecke selbst. Trotz aller dieser Vorsichtsmaßregeln wird es
hei der großen Nähe des starken Funkens begreiflich sein, daß
sich die manchmalige Vernichtung des an sich ja sehr emp-
findlichen Flußspatfensters nicht unbedingt vermeiden läßt. —
Diese Anordnung ermöglicht jetzt die Fintersuchung des Schu-
mannviolett in seiner Einwirkung auf reine oder absichtlich ver-
unreinigte Oase im Bestrahlungsgefäß. Denn d^e Luftschicht bis
zum Fenster, deren Durchlässigkeit durch die hohe Temperatur
vermutlich noch vermehrt wird, ist zu gering, um bei der großen
Intensität der Lichtquelle alles ausgesandte Schumannviolett zu
absorbieren.
Übergang vom Intraquarzviolett zum Flußspatviolett
(Schumannviolett) durch Annäherung der Lichtquelle.—
Die große Steigerung, welche die Trägerbildung bei sukzessiver
Annäherung der Lichtquelle erfährt, ging schon aus den ersten
Versuchen dieser Art hervor^); ebenso erkennt man sie un-
mittelbar aus nachstehender Tabelle I, aus deren Daten auch
noch weitergehende Schlüsse zu ziehen sind.
20) P. LENARD, Uwu P PAyg. 1, Tab. S. 502, 1900.