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P. Lenard und C. Ramsauer:
der dabei in ihm abgefangenen Trägermengen, und 2. (Methode
der zwei Kondensatoren) Abfangen des Trägerrestes in einem
zweiten Kondensator, nachdem der Gasstrom den ersten Kon-
densator bei bestimmter Spannung passiert hat. Beide Methoden
ergeben, wie wir früher gezeigt haben, übereinstimmende Resul-
tate, wenn die Rekombinationsgeschwindigkeit nicht groß ist. Hier
dagegen, wo die Träger durch Schumannviolett erzeugt sind, fehlt
die Übereinstimmung; es ergehen sich z. B. für kältegereinigte
Luft bei der Methode der Innenschaltung für die Spannungen 2,
4, 100 Volt die zugehörigen Trägermengen 14,6, 17,7, 27,9. Dies
gäbe eine Beweglichkeitskurve, nach welcher die Größe eines
erheblichen Teiles der Träger weit über 4 Volt betrüge. Wendet
man aber die zweite Methode an, so findet man, daß hei An-
legung von 4 Volt an den ersten Kondensator nur noch Spuren
von Trägern im zweiten Kondensator abgefangen werden können.
Der Grund der Nichtübereinstimmung der beiden Methoden ist
in der enormen Rekombinationsgeschwindigkeit der Träger zu
suchen: 4 Volt im ersten Kondensator könnten an sich tat-
sächlich genügen, um alle Träger abzufangen, wenn sie nicht
auf ihrem Wege im Kondensator selbst, vor Erreichung der Elek-
trode, durch Rekombination verschwänden; 100 Volt lieferten
dann nur deshalb eine größere Elektrizitätsmenge, weil sie die
Träger bereits im Anfang des Kondensators abfangen und so
die für die Rekombination zur Verfügung stehende Zeit ver-
mindern. Daß die Rekombinationsgeschwindigkeit wirklich so
groß ist, zeigt das Folgende.
Es wurden zur Untersuchung der Rekombinationsgeschwin-
digkeit zwei Methoden benutzt: 1. Variation der Gasgeschwindig-
keit3°) und 2. Variation des Gasweges. Die Resultate zu 1. sind
in der Tabelle 111 zusammengestellt und in Fig. 3 graphisch dargestellt.
so) Eine Fehlerquelle dieser Methode könnte darin Hegen, daß bei
großen Geschwindigkeiten die Käitereinigung minder gut wirkt. Folgender
Versuch zeigte, daß dies nicht der Fall ist. Die Geschwindigkeit in der Kälte-
spirale wird von 31,5 Sek. auf 6,4 Sek. pro 1 Liter gesteigert, während die
Geschwindigkeit im Bestrahlungsgefäß durch vorheriges Ablassen des Gas-
überschusses möglichst konstant gehalten wird, nämlich auf 31,0 Sek. (statt
genau 31,5 Sek.) pro 1 Liter. Die Trägermengen verhielten sich wie 88 : 91,
hatten sich also nicht mehr geändert, wie der geringen Geschwindigkeits-
vermehrung im Bestrahlungsgefäß entspricht. Daraus folgt, daß auch bei
schnellstem Strömen die Kältereinigung in unserer Spirale mit vielen Win-
dungen gleich gut funktionierte.
P. Lenard und C. Ramsauer:
der dabei in ihm abgefangenen Trägermengen, und 2. (Methode
der zwei Kondensatoren) Abfangen des Trägerrestes in einem
zweiten Kondensator, nachdem der Gasstrom den ersten Kon-
densator bei bestimmter Spannung passiert hat. Beide Methoden
ergeben, wie wir früher gezeigt haben, übereinstimmende Resul-
tate, wenn die Rekombinationsgeschwindigkeit nicht groß ist. Hier
dagegen, wo die Träger durch Schumannviolett erzeugt sind, fehlt
die Übereinstimmung; es ergehen sich z. B. für kältegereinigte
Luft bei der Methode der Innenschaltung für die Spannungen 2,
4, 100 Volt die zugehörigen Trägermengen 14,6, 17,7, 27,9. Dies
gäbe eine Beweglichkeitskurve, nach welcher die Größe eines
erheblichen Teiles der Träger weit über 4 Volt betrüge. Wendet
man aber die zweite Methode an, so findet man, daß hei An-
legung von 4 Volt an den ersten Kondensator nur noch Spuren
von Trägern im zweiten Kondensator abgefangen werden können.
Der Grund der Nichtübereinstimmung der beiden Methoden ist
in der enormen Rekombinationsgeschwindigkeit der Träger zu
suchen: 4 Volt im ersten Kondensator könnten an sich tat-
sächlich genügen, um alle Träger abzufangen, wenn sie nicht
auf ihrem Wege im Kondensator selbst, vor Erreichung der Elek-
trode, durch Rekombination verschwänden; 100 Volt lieferten
dann nur deshalb eine größere Elektrizitätsmenge, weil sie die
Träger bereits im Anfang des Kondensators abfangen und so
die für die Rekombination zur Verfügung stehende Zeit ver-
mindern. Daß die Rekombinationsgeschwindigkeit wirklich so
groß ist, zeigt das Folgende.
Es wurden zur Untersuchung der Rekombinationsgeschwin-
digkeit zwei Methoden benutzt: 1. Variation der Gasgeschwindig-
keit3°) und 2. Variation des Gasweges. Die Resultate zu 1. sind
in der Tabelle 111 zusammengestellt und in Fig. 3 graphisch dargestellt.
so) Eine Fehlerquelle dieser Methode könnte darin Hegen, daß bei
großen Geschwindigkeiten die Käitereinigung minder gut wirkt. Folgender
Versuch zeigte, daß dies nicht der Fall ist. Die Geschwindigkeit in der Kälte-
spirale wird von 31,5 Sek. auf 6,4 Sek. pro 1 Liter gesteigert, während die
Geschwindigkeit im Bestrahlungsgefäß durch vorheriges Ablassen des Gas-
überschusses möglichst konstant gehalten wird, nämlich auf 31,0 Sek. (statt
genau 31,5 Sek.) pro 1 Liter. Die Trägermengen verhielten sich wie 88 : 91,
hatten sich also nicht mehr geändert, wie der geringen Geschwindigkeits-
vermehrung im Bestrahlungsgefäß entspricht. Daraus folgt, daß auch bei
schnellstem Strömen die Kältereinigung in unserer Spirale mit vielen Win-
dungen gleich gut funktionierte.