Wirkungen sehr kurzwelligen ultravioletten Lichtes auf Gase. V. 41
schiedenen Gasen und Gasgemischen mit Flußspatviolett, so iindet
man nur verhältnismäßig geringe Überschüsse der negativen
Träger., ganz im Gegensatz zu den Beobachtungen des Teiles II
mit dem wenig absorbierbaren Licht (vgl. Tab. III u. IV dort),
wo dieser Überschuß im allgemeinen sehr groß war. Dieses Ver-
schwinden der Wandwirkung im Falle des Flußspatviolett war
auch zu erwarten bei der außerordentlichen Stärke der Gas-
wirkung und zugleich der starken Absorption dieser Strahlen im
Gase, wodurch sie verhindert werden, überhaupt bis an die Ge-
fäßwände zu gelangen, ganz entsprechend dem bereits im Teil II,
S. 21 Gesagten.^)
Was die Größen der positiven und negativen Träger an-
langt, so zeigen sich hier, bei Flußspatviolett, wieder dieselben
Unterschiede, wie beim wenig absorbierbaren Licht in Teil 111
(vgl. die Kurve Fig. 3 dort) und wie sie überhaupt stets hei
den kleinen Elektrizitätsträgern, beliebigen Ursprungs, gefunden
werden: die negativen Träger erscheinen etwas beweglicher als
die positiven. Es ist dies aus den Zahlen der Tabelle V un-
mittelbar ersichtlich; nur wo — infolge von Dampfzusätzen —
sehr große Träger auftreten, tritt der Unterschied zwischen den
Trägern beiderlei Zeichens mehr zurück.^)
Der Beweglichkeitsunterschied zwischen den positiven und
negativen Trägern könnte so gedeutet werden, daß (in Luft
wenigstens) molekulare positive Träger ein etwas größeres An-
lagerungsvermögen besitzen als molekulare negative Träger^?),
oder aber auch so, daß die beiden Trägerarten schon an sich,
auch wenn sie ganz ohne Anlagerung bleiben, mit Kraftfeldern
von etwas verschiedenem Umfang wirken, so daß sie für die
molekularen Zusammenstöße als Moleküle mit etwas verändertem
W Auch bei den ersten Versuchen mit Schumannviolett in geschlossenen
Bestrahlungsgefäßen (Lichtquelle nahe am Fenster) zeigte sich schon die
Gleichheit der Wirkung beiderlei Zeichens bei nicht zu schnellem Gasstrom
(P. LENARD, & P/?,ys. T, p. 501, 1900). Über die damals (1900, Bd. 3,
p. 315) in freier Luft gefundenen großen Beweglichkeitsunterschiede der
Träger beiderlei Zeichens vgl. Teil II, S. 10.
46) In bezug auf Kautschukluft ist zu bemerken, daß sie überhaupt
mancherlei Unregelmäßigkeit zeigt, wohl infolge ungleichmäßiger (allmählich
im Gebrauch abnehmender) Dampfabgabe von den Schlauchwänden.
4?) Das Anlagerungsvermögen könnte sich nur auf Nebelkerne und etwa
auf einzelne wenige Gasmoleküle beziehen ; Zusammenlagerungen von vielen
Gasmolekülen bilden sich nicht, wie früher gezeigt wurde (Teil IV, S. 20).
schiedenen Gasen und Gasgemischen mit Flußspatviolett, so iindet
man nur verhältnismäßig geringe Überschüsse der negativen
Träger., ganz im Gegensatz zu den Beobachtungen des Teiles II
mit dem wenig absorbierbaren Licht (vgl. Tab. III u. IV dort),
wo dieser Überschuß im allgemeinen sehr groß war. Dieses Ver-
schwinden der Wandwirkung im Falle des Flußspatviolett war
auch zu erwarten bei der außerordentlichen Stärke der Gas-
wirkung und zugleich der starken Absorption dieser Strahlen im
Gase, wodurch sie verhindert werden, überhaupt bis an die Ge-
fäßwände zu gelangen, ganz entsprechend dem bereits im Teil II,
S. 21 Gesagten.^)
Was die Größen der positiven und negativen Träger an-
langt, so zeigen sich hier, bei Flußspatviolett, wieder dieselben
Unterschiede, wie beim wenig absorbierbaren Licht in Teil 111
(vgl. die Kurve Fig. 3 dort) und wie sie überhaupt stets hei
den kleinen Elektrizitätsträgern, beliebigen Ursprungs, gefunden
werden: die negativen Träger erscheinen etwas beweglicher als
die positiven. Es ist dies aus den Zahlen der Tabelle V un-
mittelbar ersichtlich; nur wo — infolge von Dampfzusätzen —
sehr große Träger auftreten, tritt der Unterschied zwischen den
Trägern beiderlei Zeichens mehr zurück.^)
Der Beweglichkeitsunterschied zwischen den positiven und
negativen Trägern könnte so gedeutet werden, daß (in Luft
wenigstens) molekulare positive Träger ein etwas größeres An-
lagerungsvermögen besitzen als molekulare negative Träger^?),
oder aber auch so, daß die beiden Trägerarten schon an sich,
auch wenn sie ganz ohne Anlagerung bleiben, mit Kraftfeldern
von etwas verschiedenem Umfang wirken, so daß sie für die
molekularen Zusammenstöße als Moleküle mit etwas verändertem
W Auch bei den ersten Versuchen mit Schumannviolett in geschlossenen
Bestrahlungsgefäßen (Lichtquelle nahe am Fenster) zeigte sich schon die
Gleichheit der Wirkung beiderlei Zeichens bei nicht zu schnellem Gasstrom
(P. LENARD, & P/?,ys. T, p. 501, 1900). Über die damals (1900, Bd. 3,
p. 315) in freier Luft gefundenen großen Beweglichkeitsunterschiede der
Träger beiderlei Zeichens vgl. Teil II, S. 10.
46) In bezug auf Kautschukluft ist zu bemerken, daß sie überhaupt
mancherlei Unregelmäßigkeit zeigt, wohl infolge ungleichmäßiger (allmählich
im Gebrauch abnehmender) Dampfabgabe von den Schlauchwänden.
4?) Das Anlagerungsvermögen könnte sich nur auf Nebelkerne und etwa
auf einzelne wenige Gasmoleküle beziehen ; Zusammenlagerungen von vielen
Gasmolekülen bilden sich nicht, wie früher gezeigt wurde (Teil IV, S. 20).