Metadaten

Lenard, Philipp [Hrsg.]; Ramsauer, Carl [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1911, 24. Abhandlung): Wirkung des stark absorbierbaren Ultraviolett: Über die Wirkungen sehr kurzwelligen ultravioletten Lichtes auf Gase und über eine sehr reiche Quelle dieses Lichtes, 5 — Heidelberg, 1911

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37295#0043
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Wirkungen sehr kurzweiligen ultravioletten Lichtes auf Gase. Y.

durch das kurzwelligste Ultraviolett der Sonne beständig in gut
leitendem Zustande erhalten werdend^) Die Diffusion der so
entstandenen Elektrizitätsträger nach unten ist aber beschränkt
durch die Rekombination und durch die Nebelkerne, welche
ebenfalls durch das Sonnenlicht in der Luft erzeugt werden
und zwar auch schon in ziemlich hoch gelegenen Schichten
(vgl. den IV. Teil). Diese Nebelkerne müssen die in den
obersten Schichten reichlich erzeugten Elektrizitätsträger be-
schweren, und sie können außerdem auch trägerverzehrend
wirken (vgl. S. 38); sie verhindern also das Herabgelangen der
Elektrizitätsträger und zwar um so mehr, als die starke Nebel-
kernerzeugung durch Licht in viel tiefere Schichten herabreichen
muß als die starke Trägererzeugung. Denn erstere wird auch
durch das längerwellige, weniger absorbierbare Licht bewirkt
(wie die Versuche des II. Teiles zeigen), welches nur wenig Elek-
trizitätsträger in der Luft erzeugen kann, da es nicht auf die
Hauptgase der Luft, sondern nur auf deren Nebenbestandteile
trägererzeugend wirkt (S. 24). Es ist daher an der Erdoberfläche
selbst kein erheblicher, direkter Einfluß der Sonnenstrahlen auf
die Elektrizitätsleitung in der Luft zu erwarten.
Hiermit scheinen die bisherigen Resultate von elektrischen
Messungen bei Eallonfahrten in bester Übereinstimmung zu sein.
Herr H. EBERT hat mehrfach bei solchen Fahrten konstatiert,
daß sowohl die Zahl als auch die Eeweglichkeit der Elektrizitäts-
träger in der Luft mit steigender Höhe zunimmt und außerdem,
daß absteigende Luftströme sehr trägerreiche Luft mit sich
bringen.3°)
Eeobachtungen bei totalen Sonnenfinsternissen müßten am
deutlichsten den Einfluß des Sonnenlichtes erkennen lassen, wenn
sie in genügender Höhe ausgeführt würden. Eeobachtungen am
Erdboden sind im Hinblick auf die hier schon seit 1900 vor-
liegenden Fragen, bereits bei der Finsternis vom 30. August
1905 ausgeführt worden. Die Herren ELSTER, &EITEL und HARMS
einerseits3i) und Herr EßERT andrerseits 32) haben auf Mallorca be-

13) Ygl. die oben S. 27 über Wasserstoff angestellten Überlegungen.
33) H. EBERT, & Bayr. HA:ad7., Bd. 30, p. 511, Bd. 31,
p. 35, 1901, und GöB. Yae^r. 79A2, Heft 3, p. 1.
31) J. ELSTER, H. GEiTEL u. F. HARMS, Berr. a%<7 TYaefr.,
March 1906.
32) H. EBERT, PAys. 6, p. 641.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften