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Lenard, Philipp [Hrsg.]; Ramsauer, Carl [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1911, 24. Abhandlung): Wirkung des stark absorbierbaren Ultraviolett: Über die Wirkungen sehr kurzwelligen ultravioletten Lichtes auf Gase und über eine sehr reiche Quelle dieses Lichtes, 5 — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.37295#0051
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Wirkungen sehr kurzwelligen ultravioletten Lichtes auf Gase. V. 51

Wirkung des Lichtes auf Chlor, welche dessen Verbindung mit
Wasserstoff herbeiführt, ist ebenfalls nicht mit Auftreten von
Elektrizitätsträgern verbunden (nach den Versuchen von J. LAUB
und E. LuDLAM, s. V, S. 9). Ebenso erfolgt auch die wasser-
dampfzersetzende Wirkung des Lichtes ohne deutliches Auftreten
von elektrischer Leitfähigkeit. Auch sonst scheint kein Fall
sichergestellt zu sein, in welchem bei chemischer Reaktion Elek-
tronen frei würden. (V, S. 18 u. 22.)
Wasserdampf, sowie auch elektrische Felder haben keinen
erheblichen Einfluß auf die Ozonbildung durch Licht (IV, S. 24;
II, S. 5).
2. Die Nebelkernbildung durch Licht in Oasen beruht auf
chemischer Lichtwirkung mit Bildung fester oder flüssiger Pro-
dukte, welche dann in feiner Verteilung als Nebelkerne im Oase
schweben. Es können mannigfache Reaktionen dieser Art auf-
treten. Es kann z. B. NH3 mit lichterzeugtem Ozon festes Am-
monitrit und -nitrat bilden (IV, S. 23 und A. BECKER 1911); diese
Nebelkerne werden leicht sehr groß (IV, S. 13; V, S. 36). Die
aus Wasserdampf entstehenden Nebelkerne scheinen ILO2 zu sein
(nach C. T. R. WiLSON, s. IV, S. 9 u. ff. u. 22 u. f.); sie bleiben
in ungesättigtem Wasserdampf sehr klein (nicht viel über 2 pp
Durchmesser; IV, S. 9; V, S. 35); nur in gesättigtem Wasser-
dampf werden sie leicht größer (auch bei 100°) (8 pp und darüber;
IV, S. 11; vgl. V, S. 37). Letzteres scheint anzuzeigen, daß das
Licht nur auf zeitweilig (in gesättigten Dämpfen in größerer
Zahl) vorhandene H^O.-Moleküle wirkt. Die Orößen der Nebel-
kerne wachsen übrigens mit wachsender Lichtintensität asympto-
tisch an (III, S. 22; über die Art des Anwachsens s. auch
A. BECKER 1911). Wasserstoff wirkt hindernd auf die genannten
beiden Nebelkernbildungen (IV, S. 17; A. BECKER 1911).
3. In reinem Sauerstoff oder Stickstoff, auch in atmosphä-
rischer Luft, welche von allen kondensierbaren Stoffen (HA),
NH3 etc.) befreit ist, entstehen keine Nebelkerne durch Licht
(IV, S. 8 u. 18). Oewöhnliche atmosphärische Luft liefert jedoch
stets die Nebelkerne, da jene kondensierbaren Stoffe zu ihren
regelmäßigen Bestandteilen gehören (III, S. 29; IV, S. 13 u. ff.).
Über die meteorologische Bedeutung der Nebelkernbildung durch
Licht in der atmosphärischen Luft siehe IV, S. 21, auch V, S. 44.
4. Die Orößenmessung der Nebelkerne kann erfolgen, indem
man sie in Elektrizitätsträger sich verwandeln läßt (was bei ihrer
 
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