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Wülfing, Ernst; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1911, 36. Abhandlung): Über Projektion mikroskopischer Objekte: insbesondere im polarisierten Licht — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.37303#0006
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E. A. Wülfing:

jektiv und Schirm — für den günstigsten Falt nicht wie in
Fig. 1, sondern wie in Fig. 2 zueinander liegen müssen.
Im Prinzip wiederholen sich die in diesen beiden Figuren
auftretenden Widersprüche auch bei der Anwendung von Be-
leuchtungslinsen, nur werden sie hier noch häutiger unbeachtet
gelassen. Es soll also immer angestrebt werden, das abzu-
bildende Objekt den ganzen Lichtkegel ausfüllen, und das ab-
bildendc Objektiv die zur Aufnahme dieses ganzen Lichtkegels
nötige Breite oder erforderliche freie Öffnung besitzen zu lassen.
Von diesen in Fig. 2 angegebenen einfachen Verhältnissen
ausgehend, findet man bald die zur Steigerung der Bildhellig-
keit sich darbietenden folgenden sechs Wege:
1. Vergrößerung der Lichtquelle.
2. Vergrößerung der spezifischen Helligkeit Ö der Lichtquelle.
8. Verringerung des Schirmabstandes.
4. Verbesserung der reflektierenden Eigenschaften des
Schirmes.
5. Verwendung von Beleuchtungslinsen.
6. Vergrößerung der Apertur der abbildenden Linsen.
1. Der Wunsch nach Erfüllung der ersten Forderung zeigt
sich sowohl in den vierfach nebeneinander gelegten Dochten der
primitiven Rüböllampen, wie auch in den gewaltigen Bogenlampen,
die in modernen Apparaten bis zu 50 Ampere Stromstärke —
allerdings nicht immer nutzbringend — verbrauchen.
2. Das Streben nach Vergrößerung der spezifischen Helligkeit
läßt sich daran erkennen, daß diese Lichtquellen sich von der Öl-
und Petroleumlampe zur Acetylen- und NERNST-Lampe, zum Kalk-
und Zirkonlicht und schließlich zum elektrischen Bogenlicht
entwickelt haben und gelegentlich auch durch Sonnenlicht ersetzt
wurden. Bei dem Bogenlicht haben wir bis in die letzte Zeit
erfreuliche Fortschritte in der Konstruktion des Lampenmechanis-
mus zu verzeichnen, der nun endlich den positiven Krater einer
Gleichstromlampe direkt nach vorne gegen das Objekt (oder nach
rückwärts gegen einen Spiegel) zu stellen erlaubt und so die
Lampe am vorteilhaftesten ausnutzen läßt. Eine sehr gut auto-
matisch regulierende Lampe für Gleichstrom ist in der Fabrik

i) Unter spezifischer Helligkeit wird die Leuchtkraft pro Quadratmilli-
meter verstanden. Diese Größe wird auch Lichtspannung, Flächenhelle, Glanz.
Dichtigkeit der Strahlen, Lichtintensität genannt.
 
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